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Zischup-Interview

Unerwartete Grenzen

  • Celine Awad, Joyce von der Gönna, Jenny Scherzinger, Kim Vögele, Klasse 8, Jengerschule Ehrenkirchen & Außenstelle Schallstadt

  • Mi, 04. Dezember 2013, 11:14 Uhr
    Schülertexte

     

Die Zischup-Reporterinnen Celine Awad, Joyce von der Gönna, Jenny Scherzinger und Kim Vögele wollten mit Tierheimmitarbeitern sprechen und sind bei ihrer Recherche auf unerwartete Probleme gestoßen.

Wir, Celine Awad, Joyce von der Gönna, Jenny Scherzinger und Kim Vögele hatten ursprünglich Interviews sowohl mit einem südbadischen als auch einem elsässischen Tierheim geplant. Aus den Antworten wollten wir einen Vergleich zwischen beiden Tierheimen machen. Aber leider verlief alles nicht so, wie geplant. Wir hatten uns die Durchführung unseres Vorhabens ganz einfach vorgestellt und sind an zahlreiche Grenzen gestoßen:

Eine Mitarbeiterin eines südbadischen Tierheims war zwar bereit unsere Fragen zu beantworten, will aber unbedingt anonym bleiben, weil sie Schwierigkeiten mit Vorgesetzten befürchtet. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin eines elsässischen Tierheims wäre zwar gerne bereit gewesen, uns ein Interview zu geben, erhielt aber von ihrem Vorstand keine Erlaubnis dazu. Letztlich hieß es dann, dass der Vorstand das Interview nur mit einer anwaltlichen Genehmigung zur Veröffentlichung freigeben würde. Leider war dies für uns aus zeitlichen Gründen nicht mehr durchführbar, weshalb wir nun einfach unsere Fragen ohne Antworten veröffentlichen wollen.

Wir waren sehr überrascht über diese Reaktionen und fingen an, uns Gedanken zu machen, woran das liegen könnte. Wollen die Verantwortlichen nicht, dass möglicherweise etwas Negatives an die Öffentlichkeit gelangt?

Interview mit einer Mitarbeiterin in einem südbadischen Tierheim

Zischup: Was bereitet Ihnen Freude an Ihrem Beruf?

Sarah Müller*: Zu sehen, wie dankbar Tiere sind, wenn wir sie aus verwahrlosten Verhältnissen zu uns holen und ihnen helfen können, in ein artgerechtes neues Zuhause zu kommen.

Zischup: Wie sind Sie auf den Beruf gekommen?

Müller: Ich hatte von Kindesbeinen an viel mit Tieren zu tun und habe mich schon immer gerne um Tiere gekümmert, mir war also ziemlich schnell klar, dass ich mit Tieren arbeiten und ihnen helfen möchte.

Zischup: Wie viele Stunden arbeiten Sie in der Woche im Tierheim?

Müller: Für gewöhnlich arbeite ich 40 Stunden pro Woche, doch das variiert, da ich auch hin und wieder an den Wochenenden arbeiten muss.

Zischup: Was ist anstrengend an dem Beruf?

Müller: Es ist psychisch oft sehr belastend, zu erleben, wie es manchen Tieren bei ihren Vorbesitzern ergangen sein muss, oder wenn wir ihnen nicht mehr helfen können. Und natürlich ist die körperliche Arbeit, die wir leisten müssen, sehr anstrengend, zum Beispiel das Ausmisten bei den Großtieren und Ähnliches.

Zischup: Was müssen Sie alles mit den Tieren machen?

Müller: Wir müssen deren Stallungen, Zwinger und Zimmer reinigen. Außerdem die Tiere selbst sauber halten, also hin und wieder baden, bürsten sowie Krallen, Klauen und Hufe pflegen. Tiertraining gehört auch zu unseren Aufgaben. Und bei Bedarf müssen wir Medikamente verabreichen.

Zischup: Aus welchen Verhältnissen kommen die Tiere?

Müller: Das ist ganz unterschiedlich. Es gibt Tiere, die werden aus guten Verhältnissen, zum Beispiel wegen Allergien oder, weil die Besitzer sich trennen, bei uns abgegeben. Manchmal ändern sich einfach die Lebensumstände, so dass die Besitzer das Tier nicht mehr halten können. Andere Tiere werden einfach ausgesetzt, was oft vorkommt. Oder sie werden beschlagnahmt, weil sie unter schlechten Bedingungen gehalten werden, weil sie beispielsweise misshandelt oder nicht artgerecht gehalten wurden oder weil sie in völlig vermüllten Wohnungen leben mussten. Es gab schon Fälle, in denen Tiere mit starkem Parasitenbefall in so schwerkrankem Zustand bei uns eingeliefert wurden, dass jede Hilfe zu spät kam.

Zischup: Wie viele Tiere haben Sie im Moment im Tierheim und welche Tierart ist am stärksten vertreten?

Müller: Insgesamt sind es rund 200 Tiere, davon am meisten Katzen, um die 100 momentan, die alle dringend ein neues, liebevolles und artgerechtes Zuhause suchen.

*Name von der Redaktion geändert

Geplantes Interview mit einer Mitarbeiterin eines elsässischen Tierheims:

1. Wie lange gibt es dieses Tierheim schon?

2 Unter welchen Bedingungen sind die Tiere bei Ihnen untergebracht?

3.Wie viele Tiere sind momentan im Tierheim?

4.In welchem Zustand kommen die Tiere zu Ihnen?

5. Glauben Sie, dass die Menschen in Frankreich mit ihren Tieren nachlässiger umgehen als in Deutschland? Wenn ja, warum?

6.Wie viele und welche Tiere können Sie aufnehmen?

7.Wie viele Tiere werden in einem Monat ungefähr vermittelt?

8.Wer zahlt das Futter und die ganze Verpflegung?

9.Warum haben Sie sich für ein Tierheim in Frankreich entschieden?

10.Wie lang arbeiten sie schon für dieses Tierheim?

11. Sind Sie mit Ihrer Tätigkeit zufrieden? - Was gefällt Ihnen an dieser Arbeit?

12.Stoßen Sie bei dieser Tätigkeit manchmal an Ihre Grenzen?

13. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich wünschen?

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 13. Dezember 2013: PDF-Version herunterladen

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