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Leichter gesagt als getan

  • Valentine Lorenz, Klasse 9a, Wentzinger-Gymnasium (Freiburg)

  • Fr, 03. Mai 2019
    Schülertexte

     

Auf Plastik zu verzichten ist nicht unmöglich, aber alles andere als einfach / Bemühen sollte man sich trotzdem.

Müll statt Muscheln   | Foto: marina_larina (stock.adobe.com)
Müll statt Muscheln Foto: marina_larina (stock.adobe.com)
Schon wieder ein Müllsack voll. Und noch eine Saftpackung leer. Plastik ist aus unserer heutigen Welt kaum wegzudenken: Die ganzen Verpackungen und Dinge, die unser Leben vermeintlich einfacher machen, landen sonst wo – Tetra-Packs auf Schulhöfen, Plastiktüten in Flüssen, Mikroplastik im Meer und gigantische Müllteppiche auf den Ozeanen. Ja, ohne Plastik wäre unsere Welt sehr viel sauberer.

Viele wollen etwas tun gegen Umweltverschmutzung und für den Klimaschutz, aber es ist natürlich wie immer: leichter gesagt als getan. Wir Deutschen verbrauchen 220,5 Kilo Verpackungsmüll pro Person und Jahr. Man muss es sich erst einmal vorstellen: Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt in Europa. Laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel kehren nach Schätzungen einiger Experten nicht einmal sechs Prozent unseres Plastikmülls wieder in den Herstellungskreislauf zurück. Der Rest landet auf riesigen Halden, etwa in Malaysia, oder wird verbrannt. Der Hammer ist, dass der Müll, den wir exportieren, in unseren Statistiken oft als recycelt vorkommt und damit in unsere Recyclingquote eingeht.

Was? Ja, der Export von deutschem Plastikmüll ist nur dann erlaubt, wenn diese Abfälle im Ausland auch weiterverwertet werden. In Ländern wie Vietnam, Malaysia oder Indonesien etwa werden Kunststoffe aus Deutschland zu Granulaten verarbeitet. Dort sind die Auflagen in Sachen Gesundheit und Umwelt auch nicht so hoch. Also, man hat keinen Bock auf Recycling, will aber trotzdem gut dastehen? Soll das tatsächlich die Lösung sein? Funktioniert halt nur so lange, bis man auffliegt.

Insgesamt werden pro Jahr – so steht es unter http://www.nabu.de – 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. Und davon landen mehr als zehn Millionen Tonnen im Meer. Das Zuviel an Plastik fängt bei den vielen Verpackungen an, denn mittlerweile gibt es fast keine Produkte in Supermärkten ohne Plastik. Es heißt immer: "Kauft nicht mehr so viele Plastikverpackungen." Aber das ist gar nicht so einfach, weil jede Firma – selbst wenn sie ökologisch ist – auf Plastik setzt. Selbst Bananen kommen nicht ohne Aufkleber aus: Ja, wir sind biologisch, aber einen Sticker mit Klebstoff und aus Plastik kleben wir trotzdem drauf!

Neulich waren wir wieder im Supermarkt und wollten eigentlich noch eine Pomelo kaufen. Eine Pomelo ist eine Zitrusfrucht. Im Laden bekommt man diese nur in einer Plastikfolie. Und um diese Plastikfolie ist natürlich auch noch ein Plastiknetz. Wofür das Plastik? Und wofür das Netz? Eine Pomelo hat schließlich eine sehr dicke Schale, um das Innenleben der Frucht zu schützen.

Doch es gibt tatsächlich Lösungen: In Freiburg gibt es einen verpackungsfreien Laden, der sich "Glaskiste" nennt. Das ist der erste Schritt, um Plastikmüll weitgehend zu vermeiden. Es ist trotzdem sehr schwierig, ohne Plastik auszukommen. Dennoch gibt es Tricks und Kniffe für ein nicht mehr ganz so abfallreiches Leben.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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