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Zischup-Interview

"Gute Westernpferde sind nervenstark und trittsicher"

  • Emily Hemmann, Klasse 8c, St. Ursula-Gymnasium (Freiburg)

  • Fr, 26. April 2024
    Schülertexte

     

Nadja Götze, ist Trainerin und Westernreiterin aus dem Münstertal. Im Gespräch erzählt sie, was sie am Westernreiten mag und was ein gutes Westernpferd ausmacht.

Nadja Götze auf Cheeky Little Baily be...„Trail“, Leistungsklasse 2  | Foto: Privat
Nadja Götze auf Cheeky Little Baily bei einem Turnier in der Disziplin „Trail“, Leistungsklasse 2 Foto: Privat
Zischup: Wie lange reiten Sie schon?
Götze: Ich reite seit meinem zweiten Lebensjahr, sprich 28 Jahre.

Zischup: Wieso haben Sie mit dem Westernreiten angefangen?
Götze: Ich bin erst lange ohne Unterricht geritten und habe dann mit klassischen Reitstunden begonnen. 2008 kam ich durch Zufall zum Westernreiten, da ich den Reitstall gewechselt hatte.

Zischup: Was versteht man unter Westernreiten und woher kommt es?
Götze: Westernreiten ist neben der meist bekannteren klassischen Reiterei eine weitere Reitweise. Das Westernreiten kommt von der Arbeitsreiterei in Amerika von den Cowboys auf der Ranch. Man spricht beim Westernreiten von einer Impulsreitweise, was bedeutet, dass man dem Pferd einen Impuls oder ein Signal gibt, was es tun soll. Das Pferd soll das dann durchführen, bis ein neuer Impuls kommt. Dies erleichtert den Cowboys die Arbeit am Rind und der Ranch. Es ist einer der größten Unterschiede zu der klassischen Reitweise. Auch die Hilfen allgemein und die gewünschte Haltung der Westernpferde unterscheidet sich klar von der klassischen Reitweise.

Zischup: Kann jeder Westernreiten lernen?
Götze: Definitiv kann jeder, der keine größeren Einschränkungen hat, das Westernreiten erlernen.

Zischup: Welche Disziplinen gibt es?
Götze: Es gibt viele verschiedene Disziplinen: geführte, Gruppen- und Einzelprüfungen, unter anderm Trail, Ranch Riding, Horsemanship, Showmanship und so weiter. Außerdem gibt es Jungpferdklassen, Rinderdiziplinen und etliche Sonderprüfungen.

Zischup: Welche Kommandos gibt es und wie bewegt man ein Westernpferd?
Götze: Kommandos gibt es sehr viele. Jeder verwendet zum Beispiel unterschiedliche Stimmkommandos. Man kann für Stimmkommandos nehmen, was man will, es muss nur fürs Pferd immer gleich verknüpft und erlernt werden. Typisch ist allerdings das bekannte "Woah" zum Anhalten. Es gibt verschiedene Hilfen, ein Pferd zu bewegen: Gewichtshilfen, leichten Schenkeldruck und möglichst wenig Zügelhilfe. Ziel ist es, das Pferd unsichtbar zu lenken.


Zischup: Was sind die Voraussetzungen zur Teilnahme an einem Westernreitturnier?
Götze: Theoretisch kann jeder mit seinem Pferd an einem Turnier teilnehmen, das Pferd muss nur entsprechend geimpft sein. Ab der Leistungsklasse 4 wird eine Mitgliedschaft bei der Ersten Westernreiter-Union vorausgesetzt.


Zischup: Ist das Westernreiten gesünder für Pferde als andere Reitarten?
Götze: Nein, das würde ich nicht bestätigen. In jeder Reitweise gibt es Disziplinen und Übungen, die für die Pferdegesundheit nicht förderlich sind. Daher kommt es in erster Linie auf das Können und die korrekte Reitweise des Reiters an.

Zischup: Was macht ein gutes Westernpferd aus?
Götze: Nervenstärke, Trittsicherheit sowie Schnelligkeit beziehungsweise ein gutes Springvermögen machen ein gutes Westernpferd aus. Dazu kommt noch der Körperbau, dies variiert von Disziplin zu Disziplin.

Zischup: Was macht für Sie persönlich den Reiz am Westernreitsport aus?
Götze: Ich persönlich finde, dass westerngerittene Pferde überwiegend entspannter sind. Außerdem finde ich die Vielfalt der Disziplinen im Westernreiten super. Zudem wird auf eine natürlichere Körperstellung der Pferde geachtet. Ansonsten ist das Reiten im Allgemeinen ein sehr schönes Hobby für mich. Man baut eine Beziehung zu seinem Pferd auf und verbringt viel Zeit miteinander.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. April 2024: PDF-Version herunterladen

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