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Klimawandel

Einfach anfangen

  • Niclas Sand, Klasse 8c, Goethe-Gymnasium (Freiburg)

  • Do, 09. April 2020, 14:16 Uhr
    Schülertexte

     

Der Klimawandel geht uns alle an. Und wir alle können etwas dagegen tun. Niclas Sand aus der Klasse 8c des Freiburger Goethe-Gymnasiums gibt dazu eine Handlungsanleitung.

Umweltfreundlicher geht nicht – also rauf aufs Rad.   | Foto: Christoph Schmidt
Umweltfreundlicher geht nicht – also rauf aufs Rad. Foto: Christoph Schmidt
Der Klimawandel ist ein Thema, das uns alle betrifft. Die Erde erwärmt sich weiter und weiter. Das kommt vor allem durch den hohen Kohlendioxid-Ausstoß der Autos, Schiffe und Flugzeuge, die Rodung großer Waldflächen und Regenwälder sowie die Viehzucht und Viehhaltung und die Nutzung von Braunkohle.
Doch was kann dagegen getan werden? Eine der häufigsten Antworten auf diese Frage: Elektroautos.

Diese haben jedoch eine Schattenseite: Die Produktion einer Autobatterie für ein Elektroauto braucht Unmengen an Energie. Einer schwedischen Studie zufolge, belastet die Akku-Produktion eines Tesla Model S die Umwelt so stark wie ein herkömmlicher Verbrennungsmotor im Laufe von acht Jahren. Der Strom, der benötigt wird, um ein E-Auto zu betanken, wird in Deutschland

immer noch zum größeren Teil über Braunkohle gewonnen. Auch die Entsorgung der Batterien der alten Fahrzeuge ist nicht so leicht. Selbst einfache Doppel-A-Batterien gehören in den Sondermüll, da sie giftige Stoffe enthalten, doch die Menge an Giftstoffen in Autobatterien ist enorm. Vor allem in den Mengen, die wir jährlich entsorgen, wird die Umwelt massiv geschädigt.

Auch große Schiffe (Kreuzfahrt-, Containerschiffe) sind riesige Schadstoffschleudern. Die wenigsten von ihnen nutzen überhaupt eine Art von Ökostrom und die Verbrennung des Schiffsdiesels ist schädlicher als die Emission eines Flugzeuges. Zudem verfügen alte Lastkähne nicht über moderne Filtersysteme. Dies beweist, dass das Fliegen durchaus nicht die umweltschädlichste Art zu reisen ist. Die umweltschonendste Art zu reisen, ist und bleibt vermutlich das Fahrrad.

Ein weiteres Problem, das den Klimawandel beschleunigt, ist die Rodung, insbesondere die Brandrodung, die neben der Vernichtung unserer Sauerstofflieferanten auch noch Tonnen an Schadstoffe freigibt. Durch Brandrodung eröffnete neue Ackerflächen sind nur wenige Jahre fruchtbar. Der nun nicht mehr durch Baumwurzeln festgehaltene Mutterboden wird im Monsun abgeschwemmt und verwüstet.

Schauen wir uns nun die Landwirtschaft an. Besonders in Afrika und den USA, aber auch in Deutschland werden riesige Flächen von Mais und Weizen als Monokulturen angebaut. Ein Großteil dieser Pflanzen wird jedoch nicht zum menschlichen Verzehr genutzt, sondern an Tiere wie Rinder und Schweine verfüttert. Die Energieeffizienz des produzierten Fleisches ist etwa nur ein Zehntel gegenüber dem direkten Verzehr der angebauten Pflanzen. Jedoch ist nicht der Anbau der Pflanzen das Schädlichste, sondern, wie seltsam es auch klingen mag, die Flatulenzen der Kühe.

Wenden wir uns nun dem Grund für den Klimawandel zu, den Kohlekraftwerken. Obwohl Braunkohlekraftwerke umweltschädlicher sind, betrachten wir erstmal die Steinkohlekraftwerke, oder eher den Ursprung der Steinkohle. Steinkohle stammt aus toten Pflanzen, welche Kohlendioxid ursprünglich aus der Luft absorbiert und in sich gebunden hatten. Über die Zeit wurden sie begraben und komprimiert, bis schließlich unter Einwirkung von enormem Druck und Hitze im Laufe von vielen Millionen Jahren Steinkohle entstand. Verbrennen wir diese, setzen wir also das Kohlendioxid wieder in die Luft, das Pflanzen vor vielen, vielen Millionen Jahren in sich gespeichert hatten.

Aber jetzt zu den Braunkohlekraftwerken: Das Schlimme an Braunkohle ist, dass riesige Landflächen dafür verwüstet werden müssen, um die Kohle zu fördern. Bei der Verbrennung vor allem in alten Braunkohlekraftwerken entstehen Feinstaub und Kohlendioxid. Zum Glück wird schon allerorts auf Ökostrom wie Windkraftwerke gewechselt, welche zwar ästhetisch weniger hermachen und möglicherweise die Aussicht blockieren, doch sollte man immer im Kopf behalten, dass es, wenn wir auf Windkraftwerke verzichten, bald vor lauter Feinstaub keine Aussicht mehr geben wird, die wir genießen könnten.

Der Verzicht auf Kohlekraftwerke, auf Verbrennungsmotoren, auf Individualverkehr, auf übermäßigen Fleischkonsum, auf Plastik und fossile Brennstoffe sowie petrochemische Produkte: Die Liste der Dinge, die man tun könnte, um den Klimawandel einzudämmen, ist endlos. Um diesen Artikel zu einem Ende zu bringen, gibt es hier noch einmal eine kurze Liste von Dingen, welche wir – bezogen auf dieses Thema – zum Beispiel machen können, um die Umwelt zu schützen, auch wenn es noch keiner macht, einer muss immer anfangen:

1. Ökostrom ist vermutlich etwas teurer als konventioneller Strom, doch schützt er unseren Planeten.

2. Außerdem schadet es nicht, das Fleisch zwei, drei, vielleicht auch vier Mal die Woche ausfallen zu lassen und sich ab und zu vegetarisch oder sogar vegan zu ernähren.
3. Auf Plastiktaschen und Sekundärverpackungen verzichten. Wer zum Einkaufen eine Stofftasche mit sich trägt, braucht keines von beidem.

4. Mit dem Fahrrad oder dem Bus zur Schule oder zur Arbeit fahren.

5. Das eine oder andere einfach mal nicht kaufen.

6. Essen saisonal und regional kaufen.

7. Das Licht ausmachen, wenn keiner im Zimmer ist.

8. Immer daran denken: Jede Internetabfrage kostet die Energie einer Tasse Kaffee.

9. Diesen Zeitungsartikel nicht ausdrucken, sondern elektronisch weiterleiten.

Ressort: Schülertexte

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