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"Ein Geschenk, kein Hindernis"

  • Fr, 03. Mai 2019
    Schülertexte

     

ZISCHUP-INTERVIEW mit Nikolina Nikolovski über ihren sehr dichten Alltag zwischen Baby und Gesellenprüfung.

Nikolina Nikolovski  | Foto: Iwana Nikolovski
Nikolina Nikolovski Foto: Iwana Nikolovski

Als Nikolina Nikolovski im dritten Lehrjahr ist, wird sie schwanger. Geplant war das nicht. Heute ist sie Mutter eines einjährigen Kindes. Iwana Nikolovski aus der Klasse 8d der Gertrud-Luckner-Realschule in Rheinfelden, wollte von der jungen Frau wissen, wie sie Kind und Ausbildung unter einen Hut bekommen hat. Nikolina und Iwana Nikolovski sind Schwestern.

Zischup: Wie war das, als du erfahren hast, dass du schwanger bist?
Nikolovski: Ich habe anfangs negativ gedacht, zum Beispiel ob ich genug Geld für ein Kind habe oder ob ich die Ausbildung nicht vielleicht doch besser verschieben soll, was ich dann auch tat.
Zischup: Wie haben deine Familie und deine Freunde darauf reagiert, als du ihnen sagtest, dass du schwanger bist?
Nikolovski: Bei manchen war es eine Freude und bei manchen ein Schock.
Zischup: Wie hat sich dein Alltag mit einem Kind verändert?
Nikolovski: Der Alltag hat sich im Allgemeinen verlängert, da das Kind bei mir an erster Stelle steht. Anfangs war es leichter, da er viel schlief und nur Milch trank. Mit knapp viereinhalb Monaten kamen dann auch die ersten zwei Zähne, da ging es ihm nicht so gut, und ich musste mich mehr kümmern als sonst. Die Nächte waren für mich auch kürzer als sonst. Danach ging es immer unterschiedlicher zu, da die restlichen Zähne kamen, und die Nächte mal kurz und auch mal lang waren. Ansonsten lernt mein Kind jeden Tag etwas Neues, und die Zeit vergeht wie im Flug. Jetzt ist er vor kurzem, am 27. Februar 2019, ein Jahr alt geworden.
Zischup: Was hast du in der Zeit beruflich gemacht?
Nikolovski: Ich bin im dritten Lehrjahr in die Elternzeit gegangen und im Oktober 2018 habe ich mit der Friseurschule weiter gemacht, bis zum Februar 2019. Da hatte ich dann meine Abschlussprüfung für den Gesellenbrief als Friseurin, die ich auch bestanden habe.
Zischup: Warum hast du diesen Beruf gewählt?
Nikolovski: Weil ich mich, seitdem ich ein Kind war, für diesen Beruf interessiere, und es nach wie vor mein Traumberuf ist.
Zischup: Warum wolltest du die Schule weiterführen? Und wie hast du das gemacht?
Nikolovski: Ich habe mein Kind nicht als ein Hindernis gesehen, sondern mehr als ein Geschenk. Und ich wollte mir und meiner Familie etwas für unsere Zukunft bieten.
Zischup: Wenn du eine Wahl hättest, was würdest du heute anders machen?
Nikolovski: Nein, eigentlich würde ich nichts anders machen, sondern mehr dazu lernen, denn ich habe vor, mich schulisch und praktisch weiterzubilden, trotz Kind.
Zischup: Bist du mit deinem jetzigen Leben zufrieden?
Nikolovski: Ja, voll und ganz, und ich würde es auch niemals ändern wollen.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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