Account/Login

,,Durch den Sport findet man viele Freunde"

  • Vanja Stehen, Klasse 8a, Markgräfler Gymnasium (Müllheim)

  • Fr, 03. Mai 2019
    Schülertexte

     

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Faustballspieler Oliver Späth, der 2017 mit dem deutschen Nationalteam World-Games-Sieger wurde .

Oliver Späth   | Foto: Privat
Oliver Späth Foto: Privat

Faustball ist eine Ballsportart, bei der es darum geht, einen Lederball einmal auf den Boden kommen zu lassen, bevor man ihn mit höchstens drei Berührungen wieder abspielt. Es spielen zwei Mannschaften mit jeweils fünf aktiven Spielern auf einem 50 mal 20 Meter großen Doppelfeld, das durch ein Netz in zwei Halbfelder geteilt ist. Oliver Späth aus Offenburg, Lehrer am Markgräfler-Gymnasium Müllheim, ist in dieser Sportart World-Games-Sieger. Zischup-Reporterin Vanja Stehen aus der Klasse 8a des Markgräfler-Gymnasiums hat ihn interviewt.

Zischup: Herr Späth, ich habe mich mal umgehört und tatsächlich kennen die meisten Befragten die Sportart Faustball nicht. Daher meine Frage: Wie sind Sie auf diese Sportart gekommen?
Späth: Das war damals durch meinen Sportlehrer, der hat eine Faustball-AG angeboten, und ich dachte, ich versuche es mal.
Zischup: Wie lange spielen Sie schon?
Späth: Ich habe mit 13 oder 14 Jahren mit dem Faustball begonnen – also spiele ich seit etwa 15 Jahren.
Zischup: Sie haben sicher schon gegen viele andere Mannschaften gespielt. Welches Spiel ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Späth: Das war das Finale bei den World Games 2017 gegen die Schweiz. Oft sagt man, ich sei Weltmeister, aber ich bin bisher nur Europameister und World-Games-Sieger. Die WM findet erst dieses Jahr statt. Also beim Finale lagen wir sehr weit hinten und unser wichtigster Spieler war verletzt. Es war fast aussichtslos, aber wir haben gewonnen.
Zischup: Und wann hatten Sie Ihren ersten Titel?
Späth: Oh je... Wann war ich Deutscher Meister? Ich glaube, das war 2013.
Zischup: Sie sind ja von Beruf Lehrer. Gibt es die Möglichkeit, beruflich Faustball zu spielen?
Späth: Nein, deswegen bin ich ja Lehrer. Faustball ist eine reine Amateursportart. Das heißt, dass man damit kein Geld verdienen kann.
Zischup: Gibt es denn in Faustballvereinen viele Nachwuchssportler?
Späth: Nein, leider nicht, es wäre aber schön, wenn es ein paar mehr gäbe. Ein paar sind es allerdings schon, sonst würde die Sportart ja aussterben.
Zischup: Spielen auch Frauen Faustball?
Späth: Ja, auch, es gibt auch Frauenmannschaften, aber seltener als Herrenmannschaften.
Zischup: Und in welchen Ländern wird diese Sportart besonders viel gespielt?
Späth: In Deutschland, Österreich, in der Schweiz, Brasilien und Argentinien, aber mittlerweile gibt es auf jedem Kontinent Faustballvereine.
Zischup: Ich habe gelesen, dass man den Ball über das Netz boxt. Nach so einem Spiel, schmerzen da nicht die Hände?
Späth: Am Anfang schon, aber man gewöhnt sich dran. Mittlerweile spüre ich da beim Spielen gar nichts mehr.
Zischup: Welche besonderen Schlagtechniken gibt es denn, um den Ball besonders stark und zielsicher abzuspielen?
Späth: Man kann den Ball mit der Faust oder dem Unterarm abspielen. Wenn man ihn mit der Seite der Faust spielt, nennt man das Hammerschlag, mit der flachen Faust ist es ein Kernschlag. Aber das ist jetzt nicht so wie beim Volleyball mit Pritschen oder Baggern.
Zischup: Und was ist denn so insgesamt das Besondere an Faustball?
Späth: Dadurch, dass man kein Geld verdient, ist es wie in einer Familie. Es gibt keine Skandale, alle sind befreundet. Ich habe durch den Sport sogar Freunde in Australien und Südafrika, und ich weiß, ich könnte da anrufen und dann einfach eine Woche dort wohnen.
Zischup: Wenn Sie einen Nicht-Sportler von Faustball überzeugen sollten, welche Argumente würden Sie anführen?
Späth: Auch, dass man viele Freunde findet, es ist sehr abwechslungsreich und macht einfach Spaß zu spielen.

Oliver Späth spielte erst beim FBC Offenburg, wechselte dann zum TSV Pfungstadt, ging zurück zum FBC OG und wurde später in die Faustball-Nationalmannschaft berufen, mit der er 2017 World-Games-Sieger wurde.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel