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Droht Freiburgs Jugendlichen etwa der Kulxit?

  • Nika Fiehn, Felix Kohler, Klasse 8a, Kolleg St. Sebastian & Stegen

  • Fr, 12. Mai 2017
    Schülertexte

     

Nur jeder dritte Freiburger konnte bei einer Umfrage innerhalb von fünf Sekunden einen beliebigen Schriftsteller nennen.

Lesen ist Jugendlichen oft  zu anstrengend.   | Foto: peshkova (fotolia)
Lesen ist Jugendlichen oft zu anstrengend. Foto: peshkova (fotolia)
Nähert sich die Freiburger Jugend jetzt etwa schon dem Kulxit? Interessiert sie sich überhaupt noch für Kultur? Und liest sie noch Bücher? Innerhalb des Zischup-Projektes im Fach Deutsch lasen wir vor ein paar Wochen einen Artikel über eine englische Studie in der Zeitung, in dem es hieß, dass jeder fünfte Brite keinen Schriftsteller innerhalb von fünf Sekunden nennen kann. Das hat uns erstaunt. Und wir wollten wissen, ob sich die Menschen hier in Freiburg für Kultur interessieren.

Also sind wir am 24. März in die Freiburger Innenstadt gegangen, um 100 Passanten die Frage zu stellen, ob sie uns innerhalb von fünf Sekunden einen beliebigen Schriftsteller nennen können. Und – das Ergebnis fiel überraschend schlecht aus! Denn es hat sich herausgestellt, dass jeder dritte Freiburger keinen Schriftsteller in der vorgegebenen Zeit nennen konnte.

Dabei ist uns aufgefallen, dass vor allem die ältere Generation uns immer einen oder mehrere Schriftsteller nennen konnte. Die Jüngeren hingegen waren oftmals ratlos und wussten nicht, was sie sagen sollten. Ausgenommen hiervon sind die Studierenden. Die schnitten immer gut ab. Uns ist außerdem aufgefallen, dass meist ältere Schriftsteller aus Deutschland, wie zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethe oder Friedrich Schiller genannt wurden. Viele Nennungen gab es auch für deutsche Schriftsteller des 20. Jahrhunderts wie Martin Walser, Thomas Mann oder Hermann Hesse. Moderne und internationale Schriftsteller, wie zum Beispiel J. K. Rowling (Autorin der erfolgreichen Jugendbuchreihe Harry Potter), wurden eher selten erwähnt.

Viele Passanten, die wir in Freiburgs Innenstadt gefragt haben, waren über eine so einfache Frage erst einmal erstaunt. Andere hingegen haben deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie es nicht so mit dem Bücherlesen haben. Und manche waren einfach nur mit der Frage überfordert. In unserer Klasse waren alle verwundert, dass jeder fünfte Brite bei dieser Frage ins Stottern kam. Doch dass die Freiburger tatsächlich noch schlechter abschneiden, hätten wir nicht gedacht.

Da vor allem die jüngere Generation uns die Frage nicht beantworten konnte, sollte man sich Gedanken darüber machen, ob Smartphones, Computer und andere Mediengeräte an diesem Ergebnis teilhaben.

Es entspricht sicherlich der Wahrheit, wenn wir feststellen, dass ein großer Teil der heutigen Jugend ihre freie Zeit lieber vor Flimmerkisten verbringt, als Bücher zu lesen. Hinzu kommt, dass immer jüngere Kinder ein eigenes Smartphone besitzen oder auch das Tablet zu Hause benutzen dürfen, so dass Bücher immer mehr in den Hintergrund gedrängt werden.

Eltern sollten sich darum sehr genau überlegen, ob sie ihrem Kind ein Smartphone anstelle eines Buches schenken. Denn wenn es so weiter geht, wird diese Statistik in Zukunft noch viel schlechter ausfallen.

Ob jedoch die mögliche Zunahme des Bücherlesens umgesetzt werden kann, ist zur Zeit nicht wirklich zu erwarten, da die technischen Geräte für die Jugendlichen den Büchern in ihrer Attraktivität vermutlich immer einen Schritt voraus sein werden.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 12. Mai 2017: PDF-Version herunterladen

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