Eineinhalb Jahre lang hat Sabine Zimmermann gewartet, dass Sahra Wagenknecht eine Partei gründet. Nun liegt es an ihr. Schafft sie es, in Sachsen genug BSW-Personal zu finden?
Bevor sie ernst machen, geht es um Kartoffelsalat. Heiko Döhler wollte welchen mitbringen, Wagenknechts Mann in Werdau. Mittags Kartoffelsalat und Würstchen, das war seine Idee. Also, wo ist die Schüssel? Döhler steht hinter einem mittelgroßen Konferenztisch in einem Tagungsraum, die linke Hand in die Hüfte gekeilt, die rechte kratzt den Hinterkopf. Döhler sagt, Pizza sei auch gut, und wedelt mit dem bunten Pizzadienstzettel. Einer stöhnt scherzhaft, aber Döhler, so scheint es, bereut ein bisschen, dass er Kartoffelsalat angekündigt hatte.
In dem Moment betritt Sabine Zimmermann den Raum. Zimmermann, 63, saß 16 Jahre für die Linken im Bundestag und zählt zu den engsten Vertrauten von Sahra Wagenknecht, jedenfalls im Osten. Sie gehört nicht zum Berliner Kernteam, dafür reiche die Zeit nicht. Sie werde an der Basis dringender gebraucht. Sie berate die Berliner, erkläre, wie der Osten ticke. Sie wohnt mittendrin im Osten – in Werdau, Landkreis Zwickau, in einer Doppelhaushälfte. "Einen Wunderschönen", sagt Döhler strahlend. Zimmermann hat keine Zeit ...