Account/Login

Kinderhandel

Die dunkle Seite der Schokolade

  • Norea Heintz, Kristiano Oumoudoumidis, Klasse 8.2, Evangelisches Montessori-Schulhaus (Freiburg)

  • Di, 19. Mai 2020, 18:01 Uhr
    Schülertexte

     

Die meiste Schokolade, die wir hier essen, basiert auf der Ausbeutung Minderjähriger. Norea Heintz und Kristiano Oumoudoumidis aus der Klasse 8.2 des Evangelisches Montessori-Schulhauses in Freiburg über Kakaoanbau und Kinderhandel.

Schmeckt lecker. Doch fair ist Schokol...ch weil Kinder dafür schuften müssen.   | Foto: Oliver Berg
Schmeckt lecker. Doch fair ist Schokolade meistens nicht – auch weil Kinder dafür schuften müssen. Foto: Oliver Berg
Der Fairtrade-Anteil an Schokolade steigt, trotzdem kaufen wir zu viel Schokolade, von der wir nicht wissen, wo sie herkommt. Auf der Website Makechocolatefair.org ist nachzulesen, dass 70 Prozent der globalen Kakaoproduktion in Westafrika stattfindet. Die Elfenbeinküste gehört zu den Hauptanbauländer von Kakao, der dann überall auf der Welt zu Schokolade, Schokoriegeln und Getränken verarbeitet wird. Doch genau dort müssen ein Viertel der Kinder und Jugendlichen vor allem aus Mali auf Kakaoplantagen arbeiten, um die Familie zu versorgen.

Laut dem 2001 erstellten Harkin-Engel-Protokoll ist Kinderhandel und Kindersklaverei in Bezug auf die Kakaoproduktion verboten. Trotzdem müssen die Einheimischen aus Mali jeden Tag zusehen, wie Kinder und Jugendliche von Kinderhändlern mitgenommen werden. Kinderhändler versprechen den Kindersklaven Geld, welches sie später ihrer Familie mitbringen können. Die Armut in Mali ist für die meisten zu groß, um abzulehnen, die Kinder stimmen zu und werden anschließend von verschiedenen Kinderhändlern von Grenze zu Grenze gefahren, bis sie schließlich auf einer der vielen Kakaoplantagen der Elfenbeinküste ankommen und an die Besitzer der Plantagen verkauft werden.

Das Versprechen der Plantagenbesitzer und Kinderhändler wird nicht gehalten. Die Kinder bekommen kein bis wenig Geld, müssen unter schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten und werden auf den Kakaoplantagen ohne hygienische Grundausstattung bis zu mehreren Jahren als Sklaven gehalten. Viele Kinder auf Kakaoplantagen haben Verletzungen, verursacht durch die scharfen Macheten mit denen sie arbeiten müssen, um die Kakaobohnen von den Bäumen zu ernten. Andere sind täglich mit gesundheitsschädlichen Giften in Berührung, die Schädlinge vom Kakao fernhalten sollen.

Da die Verpflichtungen des Harkin-Engel Protokoll bis 2015 nicht umgesetzt worden waren, wurde die Frist bis 2020 verlängert.

Ressort: Schülertexte

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel