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Am besten lachend vom Platz gehen

  • Franziska Höfler, Klasse 9c, Georg-Büchner-Gymnasium (Rheinfelden)

  • Fr, 03. Mai 2019
    Schülertexte

     

Ohne Humor geht beim Reitsport nichts, denn nicht immer wollen Pferd und Reiter das gleiche.

Schön, wenn man bei einem Turnier nicht abgeworfen wird.  | Foto: Marcin Kilarski
Schön, wenn man bei einem Turnier nicht abgeworfen wird. Foto: Marcin Kilarski
Wer an einem Reitsportturnier teilnimmt, ist kein Langschläfer. Morgens um fünf Uhr heißt es aufstehen, zum Stall fahren, das Pferd in den Hänger bringen und alle Reitzubehörteile zusammensuchen. Meistens kann man noch so oft alles nachzählen und kontrollieren, man vergisst trotzdem immer etwas.

Wenn man angekommen ist, beginnt die mühsame Parkplatzsuche auf der schlammigen Wiese, die als Parkplatz dient. Wer sich bisher gefragt hat, warum das Auto eines Pferdebesitzers so groß ist, findet hier die Antwort. Ohne große Räder und Allradantrieb kommt man vielleicht noch auf die Wiese, aber abends nicht mehr runter.

Als Nächstes muss man das Pferd richten, putzen, einflechten und satteln. Dabei ist es besonders schwierig, die weiße Reithose sauber zu behalten. Als Trick kann man empfehlen, dass einfach eine alte Jogginghose über die Reithose gezogen wird. Das hält den gröbsten Dreck erst mal ab. Wer es sauber auf den halbwegs überfüllten Abreiteplatz schafft, muss feststellen, dass das eigene Pferd die meisten anderen Pferde nicht leiden kann und deswegen beim Warmreiten in der Gegend rumbuckelt. Da man selbst aber in Gedanken mit dem Parkour beschäftigt ist (man muss sich die Reihenfolge von sieben verschiedenen Hindernissen merken) fällt einem das zappelige Pferd gar nicht mehr auf.

Auf dem Springplatz wird die Startnummer aufgerufen. Ab nun gilt höchste Konzentration für Pferd und Reiter. Die Reihenfolge der Hindernisse muss eingehalten werden und dies am besten in einer guten Zeit. Wenn Stangen fallen, gibt es Strafpunkte. Wenn das Pferd dreimal den Sprung verweigert oder der Reiter stürzt, ist er disqualifiziert. Es kann schon mal passieren, dass bei den kunterbunten Hindernissen das Pferd etwas irritiert ist. Etwa wenn darauf bunte Delphinmotive oder rosarote Blümchenbilder zu sehen sind. Dann kann es schon mal passieren, dass der Reiter in hohem Bogen über die Stange fliegt.

Eine alte Reiterweisheit besagt: "Wer noch nie unten lag, weiß das Oben nicht zu schätzen!" Gerade hier braucht es einen gesunden Humor! Wenn nichts passiert ist, das Pferd herumsteht und mit großen Augen schaut und die Zuschauer nach dem ersten Schock lachen, dann kommt der Moment, wo der Reiter mit Humor die Situation retten kann. Zu empfehlen ist: mit einem Lachen aus der Prüfung zu gehen und das Pferd zu loben. Und für den Reiter gibt´s an der Pommesbude auch eine Stärkung.

Und für vermatschte weiße Reithosen gibt es die Waschmaschine. Und das nächste Turnier kommt bestimmt.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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