Auslandsjahr
Was ich in Schweden aus Deutschland vermisst habe

Do, 10. Juni 2021 um 12:09 Uhr

In Schweden ist alles perfekt? Fast... Foto: BZ
Schweden, das Land der roten Holzhäuser, der langen Sommertage und der Elche. Das Bild, das vielen im Kopf erscheint, wenn sie an Schweden denken, ist meist durch und durch positiv und romantisch-verklärt. In dem Jahr, das ich hier gelebt habe, sind mir aber auch einige Dinge aufgefallen, die ich aus Deutschland vermisst habe.
Samstags über den Markt schlendern und frisches Obst und Gemüse aus der Region einkaufen, das ist in Schweden nicht möglich. Regelmäßige Wochenmärkte gibt es hier nicht, schon gar nicht das ganze Jahr über. Stattdessen kaufen alle in den großen Supermarktketten ein. Im Sommer hat man manchmal Glück, und kann an Ständen am Straßenrand frisches Obst und Gemüse direkt vom Bauern kaufen.
Sauerteigbrot, Schwarzbrot, Krustenbrot – das sucht man in Schweden sehr lange. Hier ist jede Art von Brot, so dunkel es auch aussieht, weich wie Toast und schmeckt meist leicht süßlich. Meine Lösung: selbst backen.
Klar, dass in einem Jahr im Ausland irgendwann Heimweh aufkommt. Zum Glück gibt es Whatsapp, Zoom und Co. aber dennoch bleibt Vermissen auf die Dauer nicht aus.
Was in Deutschland oft nervt, habe ich in Schweden manchmal vermisst. Klare Daten für Prüfungsanmeldungen, deutlich ausgezeichnete Ansprechpartner in Uni und anderen Institutionen, oder die Vereinbarung von Arztterminen sind Beispiele für Dinge, die in Deutschland meist gut geregelt ablaufen, in Schweden zwar auch funktionieren, aber manchmal nicht so ganz nachvollziehbar sind.
Wer in Schweden Alkohol trinken möchte, überlegt es sich aufgrund der Preise oft zweimal. Da der Staat hier ein Monopol auf Alkohol hat, muss dieser in staatseigenen Läden gekauft werden. Diese haben aber nur eingeschränkte Öffnungszeiten und alles ist im Vergleich zu Deutschland unverhältnismäßig teurer.
Ja, es stimmt, in Schweden ist man sehr bedacht drauf, Konsens zu finden. Lange und angeregt diskutieren, das habe ich in Schweden kaum erlebt. Stattdessen versucht man, sich schnell zu einigen, im besten Fall so, dass wirklich alle zufrieden sind.
DM, Rossmann und Co. sucht man in Schweden vergeblich. Wer Drogerieartikel einkaufen möchte, geht in den Supermarkt. Die Supermärkte haben zwar eine gute Auswahl an allem, sind aber teurer und kein Vergleich zu den deutschen Drogeriemärkten.
Traurig, aber wahr, Maultaschen sucht man in Schweden vergeblich. Nicht, dass ich ein allzu großer Fan bin, aber irgendwie ist es doch ein Heimat-Essen, das ich im Laufe des Jahres vermisst habe.
Mehr zum Thema:
1. Wochenmärkte
Samstags über den Markt schlendern und frisches Obst und Gemüse aus der Region einkaufen, das ist in Schweden nicht möglich. Regelmäßige Wochenmärkte gibt es hier nicht, schon gar nicht das ganze Jahr über. Stattdessen kaufen alle in den großen Supermarktketten ein. Im Sommer hat man manchmal Glück, und kann an Ständen am Straßenrand frisches Obst und Gemüse direkt vom Bauern kaufen.
Erfahrungsbericht:So lebt es sich im Lockdown in Schweden
2. Richtiges Brot
Sauerteigbrot, Schwarzbrot, Krustenbrot – das sucht man in Schweden sehr lange. Hier ist jede Art von Brot, so dunkel es auch aussieht, weich wie Toast und schmeckt meist leicht süßlich. Meine Lösung: selbst backen.
3. Meine Freunde und Familie
Klar, dass in einem Jahr im Ausland irgendwann Heimweh aufkommt. Zum Glück gibt es Whatsapp, Zoom und Co. aber dennoch bleibt Vermissen auf die Dauer nicht aus.
4. Deutsche Bürokratie
Was in Deutschland oft nervt, habe ich in Schweden manchmal vermisst. Klare Daten für Prüfungsanmeldungen, deutlich ausgezeichnete Ansprechpartner in Uni und anderen Institutionen, oder die Vereinbarung von Arztterminen sind Beispiele für Dinge, die in Deutschland meist gut geregelt ablaufen, in Schweden zwar auch funktionieren, aber manchmal nicht so ganz nachvollziehbar sind.
5. Günstigen Alkohol
Wer in Schweden Alkohol trinken möchte, überlegt es sich aufgrund der Preise oft zweimal. Da der Staat hier ein Monopol auf Alkohol hat, muss dieser in staatseigenen Läden gekauft werden. Diese haben aber nur eingeschränkte Öffnungszeiten und alles ist im Vergleich zu Deutschland unverhältnismäßig teurer.
6. Angeregte Diskussionen
Ja, es stimmt, in Schweden ist man sehr bedacht drauf, Konsens zu finden. Lange und angeregt diskutieren, das habe ich in Schweden kaum erlebt. Stattdessen versucht man, sich schnell zu einigen, im besten Fall so, dass wirklich alle zufrieden sind.
7. Drogeriemärkte
DM, Rossmann und Co. sucht man in Schweden vergeblich. Wer Drogerieartikel einkaufen möchte, geht in den Supermarkt. Die Supermärkte haben zwar eine gute Auswahl an allem, sind aber teurer und kein Vergleich zu den deutschen Drogeriemärkten.
8. Maultaschen
Traurig, aber wahr, Maultaschen sucht man in Schweden vergeblich. Nicht, dass ich ein allzu großer Fan bin, aber irgendwie ist es doch ein Heimat-Essen, das ich im Laufe des Jahres vermisst habe.