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"Ich bin da reingerutscht"

  • Fr, 19. Dezember 2014
    Schülertexte

     

ZISCHUP-INTERVIEW mit der Künstlerin Rosemie über das Tanzen und den Sinn des Lustigseins.

Rosemie ist durch und durch schwäbische Hausfrau, macht aber trotzdem, was sie will. Im November führte sie im Varieté am Seepark in Freiburg mit Kehrbesen, Alphorn und Tanzeinlagen durchs Programm. Im Rahmen eines Zischup-Aktionstages durfte die Klasse 8a der Breisacher Julius-Leber-Schule bei einer Nachmittagsvorstellung dabei sein. Danach hatten die beiden Schüler Philipp Tritschler und Adrian Schwehr die Gelegenheit, mit Rosemie zu plaudern.

Zischup: Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, diesen Beruf auszuüben?
Rosemie: Wenn ich ganz ehrlich bin, dann bin ich da reingerutscht, es wurde mir angeboten, einen Clown zu spielen, und so hat das sich mit der Zeit entwickelt.
Zischup: Wann war das?
Rosemie: Ich glaube, ich war da 24 Jahre alt, ich bin 1965 geboren.
Zischup: Haben Sie einmal einen anderen Beruf ausgeübt?
Rosemie: Ja, das Tanzen. Ich habe eine Tanzausbildung gemacht und viele verschiedene Arten zu tanzen ausprobiert. Das ging dann in die Richtung klassischer Tanz, Flamenco, aber auch moderner Tanz.

Zischup: Haben Sie schon einmal bei einem Film mitgewirkt?
Rosemie: In einem Spielfilm oder Kinofilm nicht, aber im Fernsehen war ich schon ein paar Mal zu sehen.
Zischup: Welches ist Ihre Heimatstadt?
Rosemie: Ich bin in Bad Waldsee geboren, das ist ganz in der Nähe von Ravensburg.

Zischup:
Wo sind Sie schon überall aufgetreten?
Rosemie: Oje, das kann ich gar nicht alles aufzählen: Früher trat ich mit meiner alten Truppe auf, wir hießen Extra nix. Das waren der Max-Nix, Professor Doktor Bringt-Nix und Rosemie Nix-Nutz.
Zischup: Wie lange sind Sie in einer Stadt?
Rosemie: Das ist ganz unterschiedlich, manchmal bin ich zwei Monate woanders, manchmal aber auch nur zwei bis drei Wochen oder für einen Tag in einer Stadt.
Zischup: Sind Sie schon einmal in Ihrer Heimatstadt aufgetreten?
Rosemie: Ja, ich bin schon öfters in meiner Heimatstadt aufgetreten. Letztes Jahr hatte ich dort sogar Premiere mit meinem neuen Solo Abend. Das war aufregend.
Zischup: Welches war Ihr schönster Auftritt?
Rosemie: Das war bei einer Nachmittagsvorstellung im Stuttgarter Friedrichsbau-Varieté mit rund 400 Behinderten. Das war damals so eine Bombenstimmung, einfach unglaublich. Ich konnte mich so auf mein Publikum einlassen. Und der ganze Saal war echt wie verzaubert von ihnen und von mir. Es war unbeschreiblich. Als ich dann abends in der normalen Vorstellung auf der Bühne stand, dachte ich für mich, wer sind denn eigentlich die Behinderten? Denn mir fiel auf, wie gehemmt das ganz normale Publikum war. Den Menschen fiel es schwer, ihre Gefühle zu zeigen und Emotionen raus zu lassen.
Zischup: Was macht Ihnen an Ihrem Beruf Spaß?
Rosemie: Menschen Freude zu bringen und strahlende Augen zu sehen. Oder Leuten das Herz zu öffnen und ihnen ein bisschen beizubringen, über sich selbst zu lachen.

Ressort: Schülertexte

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