Stadtteil Stühlinger
Ex-Mieter der Freiburger Guntramstraße 44 widersprechen Eigentümer

Di, 25. Februar 2020 um 14:17 Uhr

Das im Dezember 2018 besetzte Haus in der Freiburger Guntramstraße bei der Räumung am 8. Dezember. Foto: Thomas Kunz
Der Eigentümer hatte den Mietern, die zum Teil seit Jahrzehnten dort wohnten, wegen Eigenbedarfs gekündigt. Nach Klagen, Besetzung und Räumung mussten die Mieter ausziehen, der Eigentümer sieht sich seither durch die "Hetze der Aktivisten traumatisiert" und will nun doch nicht mit seiner Familie einziehen. Die Wohnungen habe er wegen des Zweckentfremdungsgesetzes nicht leer stehen lassen wollen und günstig vermietet. Die SPD-Fraktion hat die Stadtverwaltung vor kurzem um Prüfung gebeten, ob es sich um "vorgetäuschten Eigenbedarf" gehandelt habe. Die Guntramstraße 44 gilt in Freiburg als Fallbeispiel für fortschreitende Gentrifizierung eines Wohngebietes.
Die ehemaligen Mieter sagen nun, die erste entmietete Wohnung habe mehr als ein Jahr leer gestanden und sei mit Gardinen sowie zeitschaltuhrgesteuerten Lampen und Radio dekoriert worden, um den Leerstand zu verbergen. Das schrieb im Jahr 2018 auch SPD-Landtagsabgeordnete Gabi Rolland im Stühlinger-Magazin, die gegenüber dem fünfstöckigen Haus wohnt. Nach der Räumung, so die Ex-Mieter, seien auf allen Stockwerken Küchen eingebaut und die Wohnungen nach und nach einzeln vermietet worden.
Svetlana Boltovska, Herwarth Malzy, Anikó Scharf und Matthias Sperrle bezweifeln auch, dass Zimmer an Studenten für 100 Euro inklusive Nebenkosten vermietet würden, wie der Besitzer sagt: "Eine solche Nutzung wäre wirtschaftlich nicht realistisch. Nach unserer Auffassung ist diese Darstellung mindestens irreführend." Sie vermuten, für die Entmietung seien von vornherein wirtschaftliche Gründe maßgeblich gewesen. Der Eigentümer bestreitet dies: Er habe mit seiner Frau und den drei kleinen Kindern einziehen und auch für die Schwiegereltern eine Wohnung vorhalten wollen.
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Wohnungen wieder vermietet
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Svetlana Boltovska, Herwarth Malzy, Anikó Scharf und Matthias Sperrle bezweifeln auch, dass Zimmer an Studenten für 100 Euro inklusive Nebenkosten vermietet würden, wie der Besitzer sagt: "Eine solche Nutzung wäre wirtschaftlich nicht realistisch. Nach unserer Auffassung ist diese Darstellung mindestens irreführend." Sie vermuten, für die Entmietung seien von vornherein wirtschaftliche Gründe maßgeblich gewesen. Der Eigentümer bestreitet dies: Er habe mit seiner Frau und den drei kleinen Kindern einziehen und auch für die Schwiegereltern eine Wohnung vorhalten wollen.
- Rückblick: Polizei räumt besetztes Haus in der Guntramstraße 44 (2018)