Das kotzt mich an
9 Dinge, die einen Urologen in den Wahnsinn treiben

Di, 31. März 2020 um 09:32 Uhr

Symbolbild: Ein Urologe hat mit fudder gesprochen und erzählt, welche Dinge ihn auf die Palme bringen. Foto: Patrick Pleul
1. Ich sehe die Patienten vor lauter Papier nicht mehr
Die zunehmende Bürokratie und der Dokumentationsaufwand in der täglichen Medizin. Dadurch dass wir uns immer mehr dem Papier und Computer widmen müssen, bleibt uns Ärzten immer weniger Zeit für die Behandlung und Betreuung der Patienten.
2. Qualität vor Quantität
Hat auch mit der Behandlungsqualität der Patienten zu tun: es ist der immense politische Druck, so effizient und wirtschaftsorientiert zu Arbeiten, was dazu führt, dass nicht mehr der Mensch im Vordergrund steht.
3. Faxgerät statt Email, really?
Der überbordende Datenschutz, der die tägliche Arbeit vor eine Zerreißprobe stellt. Seit der neuen Datenschutzgrundverordnung ist es beispielsweise nicht mehr möglich, Befunde per Email zu senden, selbst wenn Patienten dem schriftlich zustimmen. Die Verordnung ist zwar gut gemeint, aber total unpraktisch, denn Email hat ja fast jeder heutzutage. Das Faxgerät ist kurioserweise erlaubt, weshalb ich mich frage: Ist das wirklich sicherer?
4. Bitte keine bösen Überraschungen
Wenn Patienten ungewaschen zu Untersuchungen erscheinen. Dies sollte man eigentlich als selbstverständlich ansehen!
5. Fragen an Dr. Google
Dank Dr. Google haben Patienten schon immer die richtige Diagnose und Therapie. Es ist schwer, als Arzt tätig zu werden, wenn Patienten sich wünschen, den eigenen Weg zu gehen. Es kommen Diskussionen auf, bei denen man einfach schwer weiterkommt. Wenn beispielsweise mein Auto kaputt ist, dann gehe ich zum Automechaniker und vertraue auf seine Kompetenz. Ich fange auch nicht an mit "Do-it-yourself-Videos" die Diagnose des Mechanikers zu hinterfragen. Wenn er nichts taugt, suche ich mir eben einen anderen.
6. Aus Fehlern lernt man bekanntlich am besten
Wenn Patienten sich mit sexuell übertragbaren Erkrankungen immer wieder neu anstecken und nichts aus ihren Fehlern lernen. Es zählt nicht, zu sagen: "Ich habe es nicht geschafft, ein Kondom anzuziehen."
7. Respekt bitte!
Wenn Patienten unhöflich oder respektlos gegenüber den Arzthelferinnen auftreten. Wenn sich jemand höflich und freundlich benimmt, dann sollte auch der Person der nötige Respekt gezollt werden!
8. Kommen lohnt
Patienten, die ihre geplanten Termine nicht wahrnehmen. Viele von ihnen meinen allerdings, dass es dann legitim sei, einfach unangemeldet und notfallmäßig aufzutauchen. Viele Komplikationen könnte man sich dadurch sparen, wenn man die Termine einfach einhält!
9. Wen wundert’s
Es geht aber nicht nur um einzelne Termine, sondern auch um vereinbarte Therapien. Wenn Therapien nicht umgesetzt werden, kommt hinterher meistens die große Klage, dass keine Besserung eintritt.
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