Zeuge sein ist oft das Schlimmste
Dorothee Menhart
Fr, 21. September 2001
Bildung & Wissen
Was im Gehirn eines Menschen vor sich geht, der Opfer oder Zeuge von Terror und Gewalt wird.
Wie kann man einen Menschen am besten terrorisieren? Die Frage ist ungeheuerlich, doch mit dem Wissen um die langjährigen psychologischen Konsequenzen von Terror, Krieg und Genozid, sagt der Neurowissenschaftler Thomas Elbert, werden gezielt Kriege geführt und Terroranschläge organisiert. In Forschungsarbeiten hat der Professor für Klinische Psychologie an der Universität Konstanz dargelegt, in welchem Zustand sich Menschen befinden, die Opfer oder Zeuge eines Anschlags waren.
Erst seit knapp zehn Jahren beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, wie und in welchen Regionen des menschlichen Gehirns Emotionen verarbeitet werden. Elbert selbst geht auch der Frage nach, wie Menschen, die in Angst und Schrecken versetzt wurden, zu helfen ist. Eine, so zynisch das klingt, sehr praxisbezogene Forschung. Denn ...