Eine gigantische Brücke bedroht eine der Spitzenlagen des deutschen Rieslings und erzürnt die internationale Weinwelt.
Wenn Ernst Loosen aufgeregt ist, fangen seine Hände an zu fliegen. Dann flattern sie nach rechts und links, dann deuten sie hinauf in den Himmel, als könnte von dort Hilfe kommen. Dann zeigen sie hinaus durchs Fenster, weil da draußen, ja, genau da draußen, gleich um die Ecke, da passiert gleich ein Unglück. Und wenn er, der Winzer Ernst Loosen, und die anderen nicht eingreifen, dann ist dieses Unglück einfach nicht mehr aufzuhalten.
Da draußen, vor dem Fenster des Wohnzimmers, in dem Ernst Loosens Hände an diesem Frühlingstag so viel zu tun haben, fließt die Mosel. Träge treibt sie dahin, gelassen. Aber das ist nicht immer so. Die Mosel ist ein kapriziöses Wesen. Tritt gerne über die Ufer, wird zum reißenden Strom. Und hat sich ja seit Urzeiten schon als Kraftprotz gezeigt, sich hineingefressen in die Schieferberge und eine ...