Im Mittelalter konnten nur wenige Menschen lesen. Reliefs von Kirchen in Südbaden verkünden daher Geschichten in Bildern – von Gut und Böse, wundersamen Heilungen und dem Jüngsten Gericht.
Als im 12. und 13. Jahrhundert die ersten großen Kirchen und die Münsterbauten entstanden, konnten die meisten Menschen noch nicht lesen. Daher erhielten die damaligen Steinmetze von der katholischen Kirche den Auftrag, die Eingangsportale mit Bildergeschichten zu gestalten, so dass die Menschen Informationen über die Kirche erhielten oder Geschichten aus dem Neuen Testament erzählt wurden. Beim IV. Laterankonzil im Jahr 1215 wurde das sogar schriftlich festgehalten: "Die Rede von Gott soll in Symbolen und Bildern nachvollzogen werden können."
Bei den ersten Kirchen, die in Frankreich gebaut wurden, wie bei der Klosterkirche in St. Denis (1140) oder der Kathedrale Notre Dame des Chartres (1150), wurden Bauhütten gegründet, in denen der Baumeister die Architektur und die Figurengestaltung festlegte und durch seine Maurer und Steinmetze umsetzen ließ. Dieses Wissen wurde durch die Handwerker auf ...