Joachim Löw ist nun schon seit fast zwölf Jahren Bundestrainer. Alle glauben, den gebürtigen Schönauer zu kennen. Aber er ist noch immer für Überraschungen gut.
Der Temperamentsausbruch kam unvermittelt. Gerade noch hatte Joachim Löw eine seiner gesetzten Reden zur Lage der Fußball-Nation gehalten. Gelassen, souverän, ohne jegliche Gefühlsausschläge in die eine oder andere Richtung. So, wie eine Führungskraft im zwölften Amtsjahr ihren repräsentativen Pflichten eben nachkommt. Doch dann, als der Job erledigt war, sprang der Bundestrainer plötzlich vom Podium, landete breitbeinig vor der lauernden Fotografenschar, ballte seine Hände zu Fäusten und reckte sie in die Höhe.
Eine Jubelpose aus dem Nichts. Scheinbar ohne Sinn. Zumindest war ein solcher nicht zu erahnen, gibt es doch zur Halbzeit eines Trainingslagers nichts zu gewinnen. Die Weltmeisterschaft in Russland, das große Ziel, lag noch ein gutes Stück entfernt. Die angestrebte Titelverteidigung sowieso. Warum also die Showeinlage? Um dem Business as ...