Berlin, Paris, Moskau: Bildmonographien von Eduard Gaertner im Berliner Ephraim-Palais Von Werner Jacob.
D em Himmel über Berlin ist es gleichgültig, über wen oder was er sich spannt. Ob über blühendem Babylon oder rauchenden Ruinen, marschierenden Pickelhauben oder ravenden Liebesdemonstranten - unterschiedslos bekränzt das Hauptstadtfirmament Idylle wie Apokalypse. An guten Tagen legt es ein meerisches Blau an, ornamentiert mit weißen Wolkenfransen. Und überlässt es der Sonne, wechselnde Licht- und Schattenbilder auf unterschiedlich dosierte 3-D-Prospekte des Stadtraums zu zeichnen. Im Winter scheinen die flachen Raumkulissen fahl gescheckt wie ein Apfelschimmel hinter diaphaner Folie; bei steilerem Einfallswinkel falten sich die Requisiten auf, kräftigere Kontraste arbeiten Vorder- und Hintergründe heraus. Wer Berlin in lebendigen Bildern erzählen will, muss darum wissen. Und sich diese Mechanismen der Natur zu Helfern seines Metiers ...