Beim Flugzeugunglück von Überlingen im Sommer 2002 verlorWitali Kalojew seine Familie. Aus Rache tötete er den Fluglotsen. In seiner Heimat gilt der Mörder als Volksheld. BZ-Russlandkorrespondentin Elke Windisch traf Kalojew in Nordossetien.
"Sie haben sich sehr geliebt. Der Kaufmann aus Baku und ein Mädchen aus Wladikawkas. Dann war sie tot." Witali Kalojew krampft seine Hände fest um das Lenkrad seines Wagens. So fest, dass man die weißen Fingerknöchel sehen kann. "Ganz plötzlich war sie tot. Dann hat er diese Moschee bauen lassen", sagt Kalojew und deutet mit Kopf auf die beiden Minarette am Ufer des Terek. "Direkt unten am Fluss, wo er sein Mädchen beim Wasserholen das erste Mal sah."
Auch Kalojews Frau Swetlana war plötzlich tot. Und die beiden Kinder, Konstantin, elf, und Diana, viereinhalb. Alle drei saßen in dem Flugzeug, das am 1. Juli 2002 über dem Bodensee abstürzte. Ein Jahr und acht Monate später ersticht Kalojew den Fluglotsen Peter Nielsen, der in der Unglücksnacht Dienst hatte. Im Oktober 2005 verurteilt ein ...