Michael Sohr beherrscht das Handwerk des Feinsattlers aus dem Effeff – dabei ist er Autodidakt. Ein Besuch in seiner Freiburger Werkstatt zeigt, dass er ohne Maschinen auskommt.
Michael Sohr macht es sich nicht einfach. Zuschneiden, ausschärfen, Kanten hobeln, einstreichen, polieren, nähen – alles geschieht von Hand. Die Industrialisierung hat um den feinen Werkstattladen in der Freiburger Talstraße einen großen Bogen gemacht. Nicht nur, dass die Werkzeuge antiquiert aussehen, sie haben auch fremd klingende Namen wie Riemenspalter, Prickeisen, Einsticheisen, Kantenhobel, Glattholz oder Nähkloben. Uralte Sattlergerätschaften aus England und Frankreich. Werkzeuge, die im iPad-Zeitalter so archaisch wirken wie ein Wandtelefon mit Wählscheibe.
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