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Mein gebrochener Arm

  • Jakob Lippold, Klasse 4, Karlschule (Freiburg)

  • Fr, 26. März 2021
    Zisch-Texte

     

Jakob Lippold berichtet über seine Arm-Operation und eine Erdbeer-Vanille-Narkose.

Ein Gipsarm, aber nicht Jakobs  | Foto: Pixelwolf2 / Fotolia.com
Ein Gipsarm, aber nicht Jakobs Foto: Pixelwolf2 / Fotolia.com

An einem Freitag im Sommer 2020 kletterte ich auf einen Baum. Plötzlich fiel ich runter. Mein Arm schmerzte sehr. Eine Frau holte mein Au-pair. Sie ging zum Café Marcel und holte Eis und rief meinen Vater an. Er kam mit dem Auto und wir gingen ins Krankenhaus.

Ich musste sehr lange warten. Dann wurde ich untersucht. Die Ärztin sagte, wir sollen zum Röntgen. Ich wurde geröntgt. Dann musste ich wieder warten. Als ich das Röntgenbild sah, wusste ich sofort, dass beide Knochen gebrochen waren, weil man sah, dass ein schwarzer Strich durch die Knochen verlief. Dann musste ich auf die Station, um am Abend operiert zu werden. Neben mir war ein Junge, der mit dem Fahrrad gestürzt war. Später kam ein anderer Junge, der ein Salto auf dem Trampolin machen wollte und dann auf den Hals gefallen war.

Meine Operation sollte um 22 Uhr stattfinden, aber dann wurde sie doch auf 23 Uhr verlegt. Nur, weil so viele neue Fälle reinkamen, wurde sie noch auf 24 Uhr verschoben. Es war sehr langweilig. Der Junge, der vom Fahrrad gefallen war, machte mit mir Wettrennen: Wer fährt als Erstes das Bett hoch? Wer fährt als Erstes die Füße hoch? Wer fährt als Erstes das Kopfteil hoch? Und wer fährt als Erstes alles wieder runter? Mein Arm tat immer noch weh. Um 24 Uhr wurde ich in den Operationssaal gefahren. Ich bekam eine Vollnarkose. Mir wurde eine Maske aufgesetzt, über die ich Sauerstoff bekam. Der Arzt malte mit einem Stift in der Maske, so dass diese besser roch. Ich durfte mir aussuchen, nach was es riecht. Ich entschied mich für Erdbeer und Vanille. Etwas später schlief ich ein. Um fünf Uhr morgens wachte ich wieder auf.

In dieser Nacht konnte meine ganze Familie nicht schlafen, weil sie sich Sorgen um mich machte. Nachdem ich aufgewacht war, guckte ich auf die Uhr, schlief dann aber sofort wieder ein. Morgens zwischen sechs und sieben Uhr wachte ich auf. Ich musste viel trinken, damit die Narkose ausgespült wurde. Am Mittag kam der Arzt und fragte, wie es mir geht. Mir ging es gut. Dann erklärte er mir, dass nun Drähte im Arm meine Knochen zusammenhielten. Nachmittags sollte ich den Gips kriegen, aber ich bekam ihn erst um 18 Uhr. Dann durfte ich nach Hause.

Am Sonntag musste ich wieder ins Krankenhaus, weil ein Viereck in den Gips geschnitten wurde. Durch dieses Fenster konnte man gucken, ob die Narbe gut oder schlecht aussah. Zehn Tage nach der Operation wurden die Fäden aus der Narbe gezogen. Es zwickte ein bisschen und dann war der Faden raus. Die Fäden wurden rausgemacht, damit sie nicht in die Haut wachsen. Nach vier Wochen wurde dann der Gips entfernt. Der Gips wurde mit einer kleinen Kreissäge aufgeschnitten. Die Säge kitzelte auf der Haut.

Zwei Wochen nachdem der Gips weg war, hatten sich die Muskeln wieder aufgebaut. Ich wurde operiert, um die Drähte zu entfernen. Dieses Mal bekam ich einen Ball und musste ihn feste in die Hand nehmen. Der Zugang für die Operation wurde gemacht und die Vollnarkose wurde in mich gespritzt. Wieder nahm ich den Duft von Erdbeeren und Vanille in meine Maske. Nach der Operation kriegte ich noch im Bett ein Eis. Und ich durfte mir einen Kreisel aussuchen. Dann versuchte ich zu laufen, weil ich sonst nicht hätte nach Hause laufen können. Ich freute mich sehr, dass ich nach der Operation wieder mit Links schreiben konnte, denn mit Rechts war die Schrift immer krakelig.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. März 2021: PDF-Version herunterladen

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