Vor sechs Jahren verbrannte Oury Jalloh in einem Polizeirevier in Dessau. Im dritten Anlauf sucht die Justiz erneut die Schuldigen.
Der Ort, der seit sechs Jahren Rätsel aufgibt, liegt im Keller eines sechsstöckigen Hauses in Dessau. Es ist ein gekachelter Raum, vielleicht acht Quadratmeter groß, darin ein daumenhohes Podest mit Metallösen, ein Stehklo, sonst nichts. Der Boden ist gewienert, die Decke geweißelt, die Pritsche geputzt. Nichts erinnert in dieser Zelle mehr an den 7. Januar 2005, als hier ein Asylbewerber aus Afrika qualvoll verbrannte.
Am Donnerstagmorgen um kurz nach neun betreten etwa 20 Menschen durch den Hintereingang das Polizeirevier von Dessau. Vorne am Haupteingang haben Demonstranten eine Mahnwache aufgebaut und ...