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"In meinem Beruf darf ich keine Angst vor Tieren haben"

  • Fr, 11. April 2014
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit dem Müllheimer Tierarzt Dr. Rasool Al-Ghobainy und seiner Assistentin Janine Werner über gebrochene Hamsteroberschenkel.

Emma  Eisenberg, Janine Werner und Tierarzt Dr. Al-Ghobainy   | Foto: privat
Emma Eisenberg, Janine Werner und Tierarzt Dr. Al-Ghobainy Foto: privat

Dr. Rasool Al-Ghobainy führt eine Tierarztpraxis in Müllheim. Durch einen Notfall mit einer ihrer Katzen hat Emma Eisenberg, Klasse 4b, Rosenburgschule Müllheim, ihn kennengelernt. Da sie selber gerne Tierärztin werden möchte, hat sie ihn und seine Assistentin Janine Werner interviewt.

Zisch: Warum sind Sie Tierarzt geworden?
Al-Ghobainy: Aufgrund einer eigenen Erkrankung während des Abiturs hatte ich starke Schmerzen. Deshalb habe ich mich entschieden Medizin zu studieren, um anderen zu helfen.
Zisch: Haben Sie selbst auch Haustiere?
Al-Ghobainy: Nicht direkt. Meine Eltern haben einen Schäferhund, drei Pferde, zwei Perserkatzen, Tauben, Ziegen und einen Strauß.
Zisch: Haben Sie ein Lieblingstier?
Al-Ghobainy: Eigentlich zwei, Kamel und kleiner Elefant. Wenn ich genug Platz hätte, würde ich gerne eines dieser Tiere halten. Hunde und Katzen mag ich auch sehr gerne.
Zisch: Gibt es ein Tier, vor dem Sie Angst haben?
Al-Ghobainy: In meinem Beruf darf ich keine Angst haben. Ich muss Respekt vor bestimmten Tieren haben. Es gibt verschiedene Techniken um Tiere zu beruhigen: ruhig, leise und langsam mit den Tieren sprechen, Vertrauen aufbauen. Bisher habe ich alle Tiere behandelt, die in meine Praxis kamen, selbst aggressive Tiere.
Zisch: Werden Sie auch mal von einem Tier verletzt?
Al-Ghobainy: Immer mal wieder, meistens von Katzen. Einmal von einem Schäferhund, dem ich einen Ball aus dem Hals entfernt habe. Dabei hat er mich bis auf die Knochen gebissen. Als Erinnerung hat mir die Besitzerin den Ball geschenkt.
Zisch: Wie oft operieren Sie Tiere in der Woche, und was wird da gemacht?
Al-Ghobainy: Das ist unterschiedlich, mal mehr, mal weniger. Wir machen einfache Operationen wie Wundbehandlungen, aber auch Tumore entfernen, Kaiserschnitte, Kreuzbänder und Augen-OP’s.
Zisch: Welches war das kleinste und welches das größte Tier, das Sie behandelt haben?
Al-Ghobainy: Das kleinste Tier war ein Hamster mit gebrochenem Oberschenkel, bei dem ich einen Pin (Draht) eingesetzt habe. Das größte Tier war ein bulgarischer Hirtenhund mit etwa 70 Kilo Gewicht und einer Bauchverletzung.
Zisch: Im vergangenen Jahr haben Sie einem unserer Katzenkinder das Leben gerettet. Eigentlich war es aussichtslos. Manchmal können Sie ein Tier aber auch nicht retten.
Al-Ghobainy: Grundsätzlich denke ich nie daran, einem Tier nicht helfen zu können, dies gehört zu meinem Beruf. Ich gebe nie die Hoffnung auf, was ich auch immer an die Besitzer weitergebe.
Zisch: Wenn Sie die Wahl hätten, einen anderen Beruf auszuüben, welcher wäre das?
Al-Ghobainy: Einen Beruf in der Humanmedizin, zum Beispiel Kardiologie oder Augenheilkunde.
Zisch: Janine Werner, was sind Ihre Tätigkeiten hier in der Praxis?
Werner: Dem Arzt bei den Behandlungen helfen, die Tiere halten, sie auf Station versorgen, pflegen und füttern. Putzarbeiten, Hygiene ist sehr wichtig. Bürotätigkeiten, Beratungen und auch Trauerarbeit, wenn einem Tier mal nicht mehr geholfen werden kann und es stirbt.
Zisch: Warum haben Sie den Beruf gewählt?
Werner: Es ist mein zweiter Beruf. Ich habe mich schon immer gerne mit Tieren beschäftigt und habe mein Hobby zum Beruf gemacht.
Zisch: Wenn Sie ein Tier sein könnten, welches wären Sie gerne?
Werner: Eine Katze. Katzen haben ihren eigenen Kopf und sind einfach tolle Tiere.
Al-Ghobainy: Ein Vogel, dann könnte ich fliegen. Ein Adler.

Ressort: Zisch-Texte

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