Tausende Honorarärzte füllen die Lücken in deutschen Kliniken. Ihr Ansehen: Irgendwo zwischen Retter und Schmuddelkind.
Paul-Andreas Kindler hatte die Nase voll. Er machte seine Praxis nach 16 Jahren dicht. Immer mehr Papierkram, immer weniger Geld, dafür hatte er nicht Medizin studiert. Zuletzt verdiente der Gynäkologe mit seiner Berliner Praxis gerade mal 2000 Euro im Monat. Jetzt ist Kindler wieder glücklich, er arbeitet als Leiharzt, wie er es nennt, und tingelt seit zweieinhalb Jahren durchs ganze Land: ein paar Tage in einer Klinik auf Borkum, ein paar Wochen in Walsrode, in Backnang oder auch mal nur einen Tag in Potsdam. Wenn es mal irgendwo nicht auszuhalten ist, weiß Kindler, ...