Tierreservate sind beliebt, aber den Touristen wird nicht alles gezeigt: Ein Blick hinter die Kulissen des privaten Reservats "Amakhala" in Südafrika.
Das ist mein Büro." Ranger Ettiene Larson grinst und schlägt zweimal kräftig auf das Lenkrad. "So ist das. Keine Aircondition, keine Heizung, einfach der offene Landrover." Der Südafrikaner gibt sich gern als Naturbursche. Den Geländewagen steuert er lässig mit einer Hand über die holprige Grassteppe und wenn er zu Fuß das Wildreservat durchstreift, geht er wiegend wie ein Cowboy. Jetzt ist es aber Nacht, halb drei Uhr, und stockdunkel. Ettiene hat die Scheinwerfer ausgeschaltet, und nur das grüne Licht der Instrumentenanzeige wirft einen schwachen Schein auf das Gesicht des 29-Jährigen.
"Anti-Poaching" heißt seine Mission. Wir sind auf Patrouille, um Wilderer im privaten Reservat "Amakhala" aufzuspüren. Die Eigentümer des Reservats, das rund eine Stunde nordöstlich der Küstenstadt Port Elizabeth liegt, haben eine eigene Anti-Wilderer-Wehr aufgestellt. Zwar ist die Wilderei nach Elfenbein und Hörnern bislang nur im nördlichen Südafrika ein großes Problem gewesen, aber spätestens seit im vergangenen Frühjahr in Kapstadt zwei Hörner von Rhinozerossen aus einem Museum gestohlen wurden, wächst auch an der Küste ...