Haft für massiven Gewaltausbruch
In einer extremen Entzugssituation tötete ein Vater seinen zehn Wochen alten Sohn – das Urteil nahm er regungslos zur Kenntnis.
WALDSHUT-TIENGEN. Ein Schlusswort hielt der Angeklagte für verzichtbar. Das Gericht werde es schon richtig machen, sagte der Mann, der gestanden hatte, an Weihnachten 2017 in Laufenburg seinen zehn Wochen alten Sohn brutal getötet zu haben. "Auch Sie sollten sich bemühen, es richtig zu machen", riet der Vorsitzende Richter am Landgericht Waldshut-Tiengen, Martin Hauser, dem 36-Jährigen nun, nachdem er das Urteil verkündet hatte: elf Jahre Haft wegen Totschlags und nach dreieinhalb Jahren "Vorwegvollzug" die Unterbringung in einer Entzugsanstalt.
"Ob das Erfolg haben wird? Da sind wir uns nicht sicher", sagte Hauser am Ende des Prozesses vor dem Schwurgericht zu einer Prognose, ob der betäubungsmittelabhängige Patient aktiv am Gelingen der Therapie mitwirken werde. Genau das ...