Rote Rosen zum Muttertag? Sie könnten aus Aalsmeer kommen. Oder aus Äthiopien. Ein Besuch auf einer Blumenauktion.
Sie sind die Herren der Zeit und zugleich ihre Sklaven. Stumm versammeln sie sich morgens um halb sechs unter riesigen Zifferblättern, grau, gebeugt, viele mit nikotingelben Blicken, die leise flackern, wenn sie einander begegnen. Tastend bewegen sich die Übernächtigten zu ihren Plätzen. In steil abfallenden Rängen sitzen die Männer im Halbrund übereinander, fast wie in einem Amphitheater. Über ihnen hängen vier Uhrenkolosse, auf die bald alle starren. Drei Gongschläge leiten die letzten fünf Minuten ein. Die Anspannung ist fühlbar. Einen einzelnen Kaffeebecher hört man fallen, irgendwo in diesem großen Saal. Es beginnt.
1500 Herren befinden sich in Startposition – vor sich Laptops mit Tabellen. Mit einem Mal wirken sie nun hellwach. Bereit sind auch die 500 Helfer, die draußen auf kleinen Lasten-Scootern warten. Wieder wird es welche geben, die den Tag nur mit Quetschungen und Knochenbrüchen überstehen. Bereit halten sich 1500 Packer und 60 Kontrolleure. Und 7000 Lkw-Fahrer an den Rampen. ...