Historikerin Melanie Arndt über den Niedergang der DDR, Fehler in der Transformationszeit und den Freudenrausch am 9. November.
Der Vollzug der Deutschen Einheit jährt sich an diesem Wochenende zum 30. Mal. Melanie Arndt, seit diesem Jahr Professorin für Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte an der Uni Freiburg, spricht im Interview über die Gründe des Niedergangs der DDR, darüber, was von dem ostdeutschen Staat übrig geblieben ist – und über ihre eigenen Erfahrungen.
Der Sonntag: Frau Arndt, wie viel DDR steckt noch in den neuen Bundesländern?
Das ist nicht leicht zu beantworten. Auch die Transformationszeit, also die Zeit des politischen Umbruchs nach dem Mauerfall, hat prägende Erfahrungen hinterlassen. Hinzu kamen ganz neue Erfahrungen zum Beispiel mit einer viel ...