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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2021 I

Feliks Pechtag

  • Mi, 24. März 2021, 14:55 Uhr
    Schreibwettbewerb

     

Von Sina Schratt, Klasse 4c, Turnseeschule, Freiburg

Heute möchte ich euch von dem peinlichsten Tag meines Lebens erzählen. Eines Tages wurde ich, Felik (eine Ziege), unsanft aus dem Bett gerissen. Mein Vater Robert (auch eine Ziege) rief mir ins Ohr: "Wach auf, mein kleiner Felik, es gibt Frühstück!" "Ich will noch fünf Minuten liegen bleiben. Gähhhhhhhn",rief ich zurück. Innerhalb von zwei Sekunden war ich wieder eingeschlafen, was bei mir eigentlich nicht so der Fall ist. Wir sind übrigens eine ganze Ziegenfamilie: ich, Felik, mein großer Bruder Malok, meine Mutter Susi und mein Vater Robert. Irgendwann saß ich dann auch an der Holzmöhre (Esstisch), schlang mein Brot mit Möhrenfrischkäse herunter, schnappte mir meine Schultasche und rannte los.

Als ich ins Klassenzimmer trat, fing Frau Köttel sofort an zu zetern: "Felik, du bist viel zu spät, die erste Stunde hat bereits begonnen." "Oh", machte ich und trippelte von einem Huf auf den anderen. Dann setzte ich mich neben meinen Freund Casino. "Du sitzt jetzt neben Zandi!", forderte mich Frau Köttel auf. "Scheiße!", flüsterte ich Casino zu. Als die Schule endlich zu Ende war, nahm ich erst mal einen großen Schluck Früchtetee. "Iiiiiii!", schrie ich und spuckte den Früchtetee genau auf Casinos Kopf. "Pass doch auf, Felik!", schrie Casino mich an." "’Tschuldigung", nuschelte ich. Als ich Casino abgeputzt hatte, fragte er mich: "Warum hast du den Tee überhaupt ausgespuckt?" "Er hat irgendwie vergammelt geschmeckt ...", weiter kam ich nicht, denn hinter der nächsten Ecke standen Malok und seine Freundin Landi, mit der er immer knutscht. "Ich habe gehört, du warst heute ganz schön spät dran, ich habe es schon Papa erzählt", ätzte Malok. "Oh, Scheiße, das gibt Ärger!", murmelte ich vor mich hin. Da ließen Malok und Landi ihr dreckiges Lachen erklingen und verschwanden. Dabei ließen sie einen kleinen, pinken Zettel fallen.

Als sie endlich weg waren, habe ich den geheimnisvollen Zettel aufgehoben. "Nun falte ihn schon auseinander!", drängte Casino. Ich faltete ihn auseinander und musste mich erstmal totlachen, denn da stand: "Lieber Malok, hier ist der Plan, ich liebe dich über alles, Küsschen, Landi. Wenn du in die Druckerei kommst, frag Angelina, ob sie rosa Seidenpapier hat. Sie gibt dir dann die Liste mit den Namen der Gewinner für den Schreibwettbewerb." Als ich den Zettel sinken ließ, war ja eigentlich schon alles klar. "Dann ab zur Druckerei!", meinte Casino. "Ich kann leider nicht mit, ich habe heute noch den Malworkshop und muss dann Hausaufgaben machen, und du weißt ja, wie mein Vater drauf ist, das kann ich nicht einfach schwänzen. Aber du kannst alleine zur Druckerei gehen", sagte ich Casino. "Okay", sagte er etwas sauer.

Als ich beim Malworkshop ankam (diesmal pünktlich), setzte ich mich an meinen Platz neben Marie. Ihr müsst wissen, ich habe mich hier keineswegs freiwillig angemeldet, sondern mein Vater. Der Malworkshop war schrecklich, wir machten nur Entspannung, wie Male-einen-Kreis. Plötzlich kam Frau Weinerlich (die Leiterin des Workshops) hereingestürmt: "Guten Tag allerseits!", sagte Frau Weinerlich mit ihrer Singsangstimme. "Wir malen heute ein Bild eurer Gefühle, und nun nehmt euch ein Blatt Papier und fangt an!" Ich holte mir ein Blatt und fing an zu malen. Ich malte Schwarz und Rot für Wut, und da ich so wütend war, kippte ich versehentlich Maries Wasserbecher um. Sie schrie auf: "Mein Bild war gerade fertig und du Junge kippst einfach Wasser darüber." "Du dummer Dodoli!",schrie ich. (Dodoli heißt Brokkoli, das hatte ich früher immer gesagt, wenn ich sauer war und das wusste hier jeder, denn ich hatte es allen erzählt, um mich wichtig zu machen.) Genau deswegen lachte sich jetzt jeder kaputt, es war mir so peinlich! Doch da sagte Frau Weinerlich: "Ihr könnt jetzt gehen! Da rannte ich, so schnell meine Hufe mich tragen konnten, nach Hause.

Dort wartete auch schon Casino auf mich mit schlechten Neuigkeiten. Malok und Landi hatten uns einen Streich gespielt und den Zettel extra fallen lassen. Die Liste hatten sie sich nur ausgedacht. Am Abend lachte sich Malok immer noch tot wegen des gut gelungenen Streichs. In der Nacht habe ich richtig schlecht geschlafen und habe bis heute noch Albträume von dem Tag.

Ressort: Schreibwettbewerb

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