Dialog gegen das Vergessen
Die Neustädterin Hanneli Hummel bringt Holocaust-Überlebende mit Schülern zusammen.
TITISEE-NEUSTADT. "Es geht hier um die Sache, nicht um mich. Ich bin nicht interessant", sagt Hanneli Hummel. Und ob sie das ist. Aber die 69-jährige Neustädterin, die viel jünger und mit ihrem forschenden, klaren Blick jeden Moment hellwach wirkt, macht gleich zu Beginn des Gesprächs freundlich-bestimmt klar, wo der Schwerpunkt liegen soll. Doch natürlich lässt sich ihre Arbeit, ihr Engagement nicht trennen von ihrer Person – dafür geht es viel zu tief.
Hanneli Hummel – getauft auf die Namen Johanna Elisabeth, doch der Rufname aus der Kindheit begleitet sie durch ihr ganzes Leben – betreut Holocaust-Überlebende aus Polen bei ihren Deutschland-aufenthalten und bringt sie hier, im Land ihrer ehemaligen Peiniger, in Schulen mit jungen Menschen zusammen. Dort erzählen die früheren KZ-Häftlinge aus ihrem Leben und wie sie es geschafft haben, das Grauen zu überstehen.Die Aufenthalte dieser Zeitzeugen-Gruppen finanziert das Maximilian-Kolbe-Werk in Freiburg. Das 1973 gegründete Hilfswerk, das den Namen des polnischen Paters trägt, der 1941 im KZ Auschwitz getötet wurde, unterstützt Überlebende der ...