Deutschlands Gasreserven sollen eine Energiekrise im Winter verhindern. Der Gasspeicher in Sandhausen bei Heidelberg gehört zu den wenigen, die jetzt schon komplett befüllt sind. Ein Besuch.
Erdgas ist unsichtbar – auch in Sandhausen. Aber es hat einen Klang, zumindest, wenn Uwe Schwab davon erzählt. Wenn neues Gas in seinen Speicher fließen soll, dann verschwindet die Stille: Die Verdichteranlage springt an, es zischt in den Röhren. Dann macht das Gas Musik. Industriemusik. "Dann hört man, dass die Anlage arbeitet", sagt Schwab, der Chef des Gasspeichers in Sandhausen, und er sieht aus, als gefalle ihm der Moment.
Es ist die Maschinerie, die nötig ist, damit Gas durch lange Rohre 600 Meter tief in die Erde strömen kann. Dort lagert es, bis es gebraucht und wieder nach oben geholt wird. Noch vor einem Jahr war das alles ein unspektakulärer Vorgang: Ein Gasspeicher bunkert halt Gas. Im August 2022 klingt es fast, als erkläre Uwe Schwab, wie eine Schatzkammer gefüllt wird.
Erdgas ist knapp und wertvoll im siebten Monat von Russlands Angriffskrieg ...