Account/Login

Der Fuchs im fremden Revier

  • Kenneth Diehl &

  • Sa, 19. Mai 2007
    Zisch

     

Eine Tiergeschichte.

Eines Frühlings schlich sich ein junger Fuchsrüde durch den Wald. Er hatte die Fährte eines verletzten Hasen aufgenommen. Als er den Straßenrand erreichte und auf die andere Seite lief, hörte er Bremsen quietschen und sah einen Lichtkegel, der ihn erfasste. Der Fuchs schaffte es gerade noch, dem Auto auszuweichen.
Erschöpft und ohne Beute kehrte er zu seinem Bau zurück.

Am nächsten Morgen wurde er vom Gekreische der Motorsägen geweckt. Kurz darauf ertönte ein dumpfer Schlag. Vorsichtig wagte er einen Blick nach draußen und sah, wie ein Bagger einen großen Baumstamm auf einen Lkw-Anhänger legte. Eines war klar: Er musste weg von hier und zwar schnell. An dem Duft, der in der Luft lag, erkannte er, dass er sich in ein fremdes Revier gewagt hatte.

Nach einer Weile fand der Fuchs eine Dachshöhle. Er wusste, dass ein Dachs stärker als er selbst ist. Doch er wollte sein Glück versuchen. Mit aggressivem Knurren zeigte der Dachs, dass er heute keinen Besuch empfangen wollte. Der Fuchs machte sich schleunigst aus dem Staub. Am nächsten Tag kam er in das Revier einer Fähe, einem weiblichen Fuchs. Durch spielerisches Verhalten signalisierte sie, dass sie empfängnisbereit war. Nach kurzer Zeit verschwand der Fuchsrüde. Nach etwa zwei Monaten brachte die Fähe anfangs blinde, jedoch putzmuntere Jungen zur Welt.

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 19. Mai 2007: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel