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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2010

Das Rätsel des Regenwurms

  • Di, 29. Juni 2010, 09:52 Uhr
    Schreibwettbewerb

     

Nora Schmidt, Klasse 4c der Emil-Gött-Schule Freiburg

Ich heiße Tamara und eigentlich glaube ich ja nicht an Gespenster, Feen und so, aber das, was auf meiner viertägigen Klassenfahrt passiert ist, ließ mich an meinem Verstand zweifeln.

Es war der Morgen unserer Abreise. Mein Wecker zeigte 7:28 Uhr an. Es war der 3. Juni und ein wunderschöner Morgen. "Tamara, aufstehen!", rief meine Mutter von unten. Ach ja, die Klassenfahrt, fast hätte ich sie vergessen. Wir wollten auf Schloss Mandaa fahren, eine Jugendherberge bei dem Dorf Raudi. "Jetzt komm schon! In einer Stunde müssen wir los!" Auweia, fast hätte ich verschlafen. Schnell zog ich mich an. "Ich komme!" Als ich die Treppe hinunter raste, kam meine Mutter und begrüßte mich: "Guten Morgen, Tamara. Du hast einen Brief bekommen!" "Morgen Mama", ich rannte in die Küche und riss den Brief auf. Er war von Clara, meiner Cousine: Hi, Tamara. Wie geht es dir? Hast du in den Sommerferien schon was vor? Ich würde mich freuen, wenn ich zu dir kommen darf! Wir waren gestern im Kino: "Tiger Team", es war toll! Neulich hatten wir Besuch. Der Junge und mein kleiner Bruder Linus haben sich total gut verstanden. Das Mädchen hieß Paula und war total nett. Wir haben die Jungs zurück geärgert, CD gehört und gelesen. Es hat total viel Spaß gemacht.

"Mama, kann Clara in den Ferien kommen?", rief ich. "Clara ? Natürlich", antwortete meine Mutter. "Und jetzt iss. Wir müssen gleich gehen!" "Ja, ich bin ja schon dabei!", und aß so schnell ich konnte mein Müsli. Als wir eine halbe Stunde später am Bus standen und wir uns von unseren Eltern verabschiedeten, sagte meine Mutter: "Pass auf dich auf!" Nachdem ich es ihr versprochen hatte, verabschiedete ich mich von ihr, ging zu meiner besten Freundin Helena und stieg mit ihr in den Bus, der unsere Klasse auf das Schloss bringen sollte. Die Fahrt dahin verlief sehr ruhig. Um die Mittagszeit kamen wir an und suchten uns die Zimmer aus. Helena und ich bekamen ein Dreibettzimmer für uns alleine.

Als es Abendessen gab, hatten wir schon eine Hausführung hinter uns. Nach dem Abendessen hatte ein Mädchen Namens Ella Streit mit ihren Freundinnen und unsere Lehrerin Frau Wilhelm fragte, ob Ella bei uns schlafen könnte. Wir haben natürlich zugestimmt, denn Ella ist sehr nett. Wir haben dann bis abends 10 Uhr gespielt und danach durften wir noch lesen. Dabei haben wir festgestellt, dass Ella dieselben Bücher mochte wie wir - nämlich Harry Potter. Helena hat Band 5 gelesen, Ella Band 3 und ich Band 4. Bis 11 Uhr durften wir lesen, dann mussten die Lichter aus.

Am nächsten Morgen weckten Ella und ich Helena um 7 Uhr. "Helena, aufwachen!", riefen wir. "Wir gehen doch heute zum See!" Mit einem Mal war sie hellwach. "Ach ja, stimmt" Wir packten unsere Sachen und gingen zum Frühstück. Als wir dann später am See waren, hatte es schon 25°C! Die Badesachen an, rasten wir ins Wasser. Es war schön kühl. Als wir drei dann tauchten, bemerkten wir den Gegenstand! Er war nicht größer als ein kleiner Koffer. Als wir näher kamen, stellten wir fest, dass es tatsächlich ein Koffer war. Auf dem Deckel prangte ein goldener Regenwurm. Wir tauchten wieder auf und waren sehr erstaunt und sprachlos. Bis Ella zu sprechen begann. "Kommt, wir öffnen den Koffer!" Helena und ich nickten.

Wir tauchten wieder zum Koffer und öffneten ihn. Drinnen war: Ein goldener Regenwurm. Wir nahmen ihn. Oben war es still geworden. Zu still. Totenstill. Grund dafür war wohl ein großer Regenwurm im Himmel, der zu sprechen begann als wir auftauchten. "Ella, Tamara und Helena! Ihr seid mutig und ich hoffe, sehr klug!", sagte er mit donnernder Stimme. "Denn ich habe ein Rätsel für euch, es wird morgen in eurem Zimmer liegen um Punkt 19 Uhr." Dann löste er sich in Luft auf. Die anderen starrten uns an. Alle außer Frau Wilhelm, die war nämlich nicht da.

Am nächsten Tag passierte nichts Außergewöhnliches. Frau Wilhelm sang mit uns viele Lieder und fast alle schrieben Postkarten, abends auf ihren Zimmern, auch wir. Aber um 19 Uhr loderte eine Stichflamme auf und ein Zettel fiel auf Ellas Nachttisch. Sie hob ihn auf und las vor: "Es wird sichtbar nur bei großem Mondenschein - Bei Weiden mit Locken klein - Nehmt die dritte - Das ist die richtige - Tippt sie an - Was dann wohl passieren kann? Löst das Rätsel bei einem See!" "Das ist ja ein schwieriges Rätsel", meinte ich. "Vielleicht steht die Weide an dem See, wo wir waren!", rief Ella auf einmal . "Und heute haben wir sogar Vollmond! Kommt, wir suchen den Baum!"

Gesagt, getan. Wir suchten unsere Taschenlampen, die wir für die morgige Nachtwanderung zum Glück mitgebracht hatten. Da unser Zimmer im Erdgeschoss lag, konnten wir prima aus dem Fenster klettern und uns davon stehlen. Als wir wieder am See waren, suchten wir nach der Weide mit den Locken, bis wir feststellten, dass wir bereits tausendmal dran vorbeigekommen waren. Die dritte von links war genau die richtige! Ella tippte sie an.

Plötzlich erhellte ein Lichtblitz den See und ein wunderschönes Einhorn kam auf uns zu galoppiert! "Ihr habt das Rätsel des Regenwurms gelöst!", rief es mit sanfter Stimme. "Ich heiße Mala", fügte es hinzu und kam zu uns. Da frage Ella mit schüchterner Stimme: "Dürfen wir auf dir reiten?" Mala nickte. "Steigt auf!" Wir kletterten auf ihren Rücken, plötzlich erhob sie sich. Es war ein wunderschönes Gefühl! Plötzlich streifte mich etwas und ich zuckte zusammen und schreckte auf.

Es war ein Papierflieger aus Zeitungspapier von meinem kleinen Bruder! Ich war von unserer heutigen Klassenfahrt wohl so K.O., dass ich im Garten in der Hängematte eingeschlafen war. Ich hatte alles nur geträumt. Schade. Aber wenigstens hat mich mein Bruder nicht schon vorher geärgert, sonst hätte ich das Rätsel des Regenwurms nie gelöst!

Ressort: Schreibwettbewerb

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