Die Ära der Atomkraft am Oberrhein geht zu Ende: Ein Reaktor des AKWs in Fessenheim wurde am Samstag abgeschaltet. Die beiden Umweltschützer Jean-Paul Lacôte und Axel Mayer erinnern im BZ-Interview an die Anfänge des Widerstands.
Seit Jahren fordern Umweltschützer auf beiden Seiten des Rheins vereint das Aus für das Atomkraftwerk im elsässischen Fessenheim. Nun scheinen sie am Ziel. Am heutigen Samstag ist Reaktor eins abgeschaltet worden, Reaktor zwei soll am 30. Juni stillgelegt werden. Dann geht die Ära der Atomkraft am Oberrhein zu Ende. Die Umweltschützer Axel Mayer und Jean-Paul Lacôte kämpften von Anfang gegen die Atomanlage. Im BZ-Gespräch erzählen sie, wie die deutsch-französischen Proteste begannen und wie sich daraus die hiesige Umweltbewegung entwickelt hat.
BZ: Herr Mayer, wann waren Sie sich sicher, dass die Reaktoren in Fessenheim abgeschaltet werden?
Mayer: So richtig hundertprozentig glaube ich es dann, wenn beide abgeschaltet sind. Es gab so viel Hin und Her und so viele Abschaltankündigungen. Das ist ein Selbstschutzmechanismus. Ich halte es jetzt aber für sehr, sehr wahrscheinlich, dass das AKW tatsächlich abgeschaltet wird.
BZ: Wie sehen sie das, Herr Lacôte?
Lacôte: Ich hatte da einen kleinen Vorteil. Seit zehn Jahren gehöre ich in Frankreich auf nationaler Ebene verschiedenen Gremien an, unter anderem der ...