Wolfgang Hochbruck von der Uni Freiburg hat sich mit den Wahlen und der amerikanischen Gesellschaft befasst. Er sagt: Trump hat sich vor vier Jahren nicht als Präsident wählen lassen, sondern als Autokrat.
Am Freitagabend mitteleuropäischer Zeit lief, drei Tage nach der Wahl und nächtelangem Stimmenauszählen, alles auf einen Sieg des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden hinaus. Und der Amtsinhaber? Donald Trump verlor mehrfach, sowohl vor laufenden Kameras als auch auf Twitter, die Fassung und äußerte unverhohlen Betrugsvorwürfe – ohne jeden Beweis. Wolfgang Hochbruck, 60, Professor für Nordamerika-Studien an der Universität Freiburg, hat sich mit den Wahlen und der amerikanischen Gesellschaft befasst.
BZ: Herr Hochbruck, ist das zähe Ringen um den Sieg für Sie eine Überraschung gewesen nach den klaren Umfragen zu Gunsten Joe Bidens?
Hochbruck: Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass es ein eindeutigeres Ergebnis gibt. Aber mir war klar, dass da einiges an Wunschdenken auf Seiten der ...