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Fußball

Wird es im Fußball Geisterspiele bis ins Jahr 2021 geben?

  • dpa &

  • Di, 14. April 2020, 18:00 Uhr
    Fussball

     

Es sind keine guten Aussichten für Fans: Gerald Haug, Präsident der Akademie Leopoldina, rechnet sehr lange Zeit nicht mit Zuschauern im Stadion.

Fußball vor leeren Rängen – wie ...lange wird es das noch geben (müssen)?  | Foto: Roland Weihrauch (dpa)
Fußball vor leeren Rängen – wie hier beim Bundesligaspiel Mönchengladbach gegen Köln (2:1) vom 11. März. Wie lange wird es das noch geben (müssen)? Foto: Roland Weihrauch (dpa)
Der Präsident der Wissenschaftsakademie Leopoldina rechnet über einen langen Zeitraum mit Geisterspielen im Fußball. "Es wird sicherlich viele Monate dauern, es kann bis zu eineinhalb Jahre sein", sagte Gerald Haug den ARD-Tagesthemen auf die Frage, wie lange auf Besuche in Fußballstadien verzichtet werden sollte. Der 52-Jährige verwies darauf, dass die Corona-Pandemie erst ende, wenn ein Impfstoff gegen das Virus gefunden sei. Bis dahin sei es "sicherlich klug", nicht ins Fußballstadion zu gehen.

Ein Zuschauerverbot würde andere Sportarten sowie den Amateurfußball wohl mehr treffen als den Profifußball, der sich zum Großteil über Geld aus der TV-Vermarktung finanziert.
"Der Fahrplan muss ganz klar von der Politik kommen." Gerold Haug
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hatte am Montag eine Stellungnahme veröffentlicht, die sich mit Schritten zur Lockerung der Beschränkungen in der Corona-Krise beschäftigt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Studie der Leopoldina als "sehr wichtig" für das weitere Vorgehen bezeichnet. An diesem Mittwoch wollen die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten über die weiteren Maßnahmen beraten. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat ihre Entscheidung über eine Fortsetzung der Bundesliga-Saison auf nächste Woche verschoben. Die für Freitag geplante außerordentliche Mitgliederversammlung zu weiteren Maßnahmen in der Corona-Krise werde auf den 23. April verlegt, teilte die DFL am Dienstag mit. Die DFL plant vorerst mit Geisterspielen, um zumindest große Teile der noch ausstehenden TV-Gelder und Sponsoren-Einkünfte in Höhe von rund 750 Millionen Euro zu retten. Leopoldina-Präsident Haug verwies darauf, dass die Stellungnahme der Wissenschaftler nur eine Empfehlung sei. "Der Fahrplan muss ganz klar von der Politik kommen", sagte der Klimaforscher. Ob es bis zur Öffnung der Stadien für die Fans wirklich eineinhalb Jahre dauere, müsse man abwarten. Es gebe auch "optimistischere Prognosen", wann ein Impfstoff bereitstehen könnte.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hält Bundesligaspiele vor Zuschauern im Herbst für nicht ausgeschlossen. Sollte sich die Corona-Krise im Sommer in die richtige Richtung entwickeln, könnten in der kommenden Fußball-Saison wieder Fans in die Arenen gelassen werden. "Ich hoffe sehr, dass wir dann insgesamt eine Gesundheitssituation hinbekommen, bei der das auch wieder möglich ist", sagte Herrmann dem Bayerischen Rundfunk. Allerdings seien alle Planspiele absolut vom weiteren Vorgehen im Kampf gegen Covid-19 abhängig.

Ressort: Fussball

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