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FreiNet

"Wir haben das Internet nach Freiburg geholt"

  • Fr, 11. Dezember 2020, 12:16 Uhr

Anzeige Die Freiburger Firma FreiNet bringt seit fast 30 Jahren Unternehmen ins Internet. Was sich seit den Anfängen geändert hat und was die zukünftigen Herausforderungen sind, erzählt Thorsten Maginot, einer der Geschäftsführer, im Interview.

  | Foto: privat
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Herr Maginot, Sie sind seit 2017 in der Geschäftsleitung der FreiNet GmbH, aber das Unternehmen gibt es schon länger. Können Sie uns die Anfänge der Firma erzählen?
Das Unternehmen FreiNet gibt es seit fast 30 Jahren als Internet Service Provider. 1991 hat der Firmengründer Manfred Neufang quasi das Internet nach Freiburg geholt, noch bevor es das World Wide Web gab. Ein Internet Service Provider versorgt die Menschen mit Internet. Damals ging das noch mit einem Modem. Viele kennen noch das nervige Gepiepe am Telefon (lacht). Nach einigen Jahren wurden wir Teil der Badischen Zeitung und waren für die Onlineplattform der Zeitung zuständig. Die Aufgabenbereiche haben sich seither immer weiter entwickelt. Heute ist FreiNet für alle Onlineauftritte des Badischen Verlags zuständig. Wir arbeiten auch für andere Kunden und haben viele Firmen ans Internet angebunden. Da wir über ein eigenes Rechenzentrum verfügen, können wir alles rund ums Thema Internet Service Provider sowie Sicherheitslösungen für Onlineauftritte und Zugänge anbieten.

Was bedeutet der Firmenname FreiNet eigentlich?
Der Name setzt sich aus den Begriffen Freiburg und Netzwerk zusammen, bedeutet also Freiburger Netz. Wir bewegen uns hauptsächlich in der Region, auch wenn wir inzwischen Kunden in ganz Südbaden bis nach Basel, Offenburg und bis an den Bodensee haben. Unser Rechenzentrum und unser Hub, der die Kundenleitungen über eine direkte Leitung mit dem größten Internetknoten der Welt in Frankfurt verbindet, sind hier in Freiburg.

Man kann also sagen, der Name steht für das Kerngeschäft des Unternehmens? Können Sie uns die Aufgaben noch etwas genauer erklären?
Wir sind Internetanbieter für einige namhafte Firmen und Sportvereine in Freiburg. Der Hub in unserem Rechenzentrum sammelt die Leitungen der Kunden ein. Wir können von dort deren Traffic optimal über vier direkte Leitungen, sogenannte Uplinks, nach Frankfurt und zu den wichtigsten Telekommunikationsunternehmen verteilen und bieten einen hohe Ausfallsicherheit. Zudem sind wir beim Thema Sicherheit Goldpartner des Firewall und Security Anbieters Fortinet, was uns eine starke Position bei der Abwehr von Cyberattacken gibt. Auf dem Campus des Badischen Verlags betreiben wir außerdem unser Rechenzentrum. Hier können Kunden ihre Server einstellen und haben über eigene Leitungen einen direkten Zugriff. Wir haben zwei Mitarbeiter, die ausschließlich für die die Betreuung und Pflege der Server zuständig sind.

Was unterscheidet die FreiNet von anderen IT-Mitwettbewerbern?
Bei dem Begriff Internet Service Provider denken viele an die großen Unternehmen wie Telekom oder Versatel. Kleine Anbieter sind hier eher unüblich. Doch unser Angebot wird gerne genutzt, da wir einen großen Wert auf Redundanz legen, also über alle Anbieter hinweg eine hohe Ausfallsicherheit geben. Und was viele Kunden überzeugt, ist unsere Kundenbetreuung. Wir haben eine direkte Durchwahl zu den Technikern. Warteschleife oder einen Service Desk, der allgemeine Fragen stellt und Standardtipps gibt wie "Booten Sie das Modem neu" gibt es bei uns nicht. Wir bieten einen Service von Profis für Profis. Viele Firmen schätzen diese Spezialisierungen und zahlen gerne einen etwas höheren Preis für den guten Service und die hohe Ausfallsicherheit.

Was war das bisher größte Projekt, das Sie umgesetzt haben?
Es gab viele interessante und auch große Aufträge. Nicht das größte, aber für mich das spannendste Projekt war die Realisierung einer direkten Glasfaser-Leitung von Freiburg nach Basel. Der Kunde bestand auf eine sehr schnelle Leitung, die Daten in weniger als zwei Millisekunden verschickt. Wir haben die Strecke nur für diesen Kunden geschaltet, teilweise sogar gebaut und viele tausende von Euros investiert. Erst als alles fertig war, wussten wir, ob es geklappt hat. Wir haben das Optimum rausgeholt und konnten unter zwei Millisekunden bleiben, was nahe am theoretisch Machbaren liegt. Das war für mich ein grandioser "Ich-lass-die-Champagnerkorken-knallen"-Moment.

Es gibt immer noch das Vorurteil, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weltfremde Nerds sind. Sind Sie ein Nerd?
Nerds, die mit Pizza die Tage zu Hause vor dem PC verbringen, solche Klischee-Typen kenne ich nur noch wenige. Das hat sich gewandelt. In unserem Business hat man natürlich ein starkes Computerinteresse, aber man erfreut sich auch an normalen Outdoor- und Freizeitaktivitäten.
Die Bezeichnung Nerd ist inzwischen auch positiv besetzt. Die Serie "The Big Bang Theory" hat da einiges bewirkt. Ich sehe mich eher als ein Nerd im positiven Sinne.

Was wird für Sie und Ihre Branche zukünftig die größte Herausforderung sein?
Zwei große Themen fallen mir da ein: Zum einen ist das die Sicherheit. Die Abwehr von Cyberangriffe wird komplexer und schwieriger und die Methoden der Hacker immer raffinierter. Gleichzeig sind mehr und mehr Geräte über das Internet vernetzt. Zum anderen wird uns das Thema Cloud beschäftigen. Die Daten werden immer weniger vor Ort gehostet, sondern liegen irgendwo, wo man die Standards nicht kennt, aber von den Lösungen dort abhängig ist.
Wer mehr über die FreiNet GmbH und ihr Portfolio wissen möchte, kann sich auf http://www.freinet.de umschauen.

Dossier: FreiNet

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