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Kaltduschen

Wachgekickt

  • Alen Dautoski, Manuel Git, Klasse 9c, Kepler-Gymnasium (Freiburg)

  • Mo, 30. März 2020, 17:16 Uhr
    Schülertexte

     

Es ist schlimm schon genug, morgens das warme Bett zu verlassen. Aber kalt duschen? Zwei Schüler machen den Selbsttest. Ein Bericht von Alen Dautoski und Manuel Git aus der Klasse 9c des Kepler-Gymnasiums in Freiburg.

Wer tapfer ist, duscht sich morgens kalt.  | Foto: Patrick Pleul
Wer tapfer ist, duscht sich morgens kalt. Foto: Patrick Pleul
Im Alltag haben mein Freund und ich schon viel über die Mythen des Kaltduschens mitbekommen. Wir stellten uns die Frage, welche positiven Aspekte das Kaltduschen wirklich mit sich bringt. Inspiriert wurden wir dabei von Profi-Fußballern wie Cristiano Ronaldo, die regelmäßig kalt duschen. Alles begann mit einem Selbstversuch: Wir nahmen uns vor, täglich einmal kalt zu duschen.

Die ersten zwei Tage waren für uns besonders schlimm, denn wir waren an die warme, angenehme Dusche gewöhnt. Also sind wir wie folgt vorgegangen: Wir haben uns erst warm geduscht und dann mit der Zeit das Wasser im kälter gestellt. Unter der kalten Dusche blieben wir 30 Sekunden. Wir haben viel gezittert und viel gelitten haben. Als wir jedoch aus der Dusche ausstiegen, konnten wir das unangenehme Frieren vermeiden. Besser gesagt, uns war nicht kalt. Außerdem verlieh uns die frische Dusche einen enormen Wachkick.

Im Verlaufe der Woche konnte sich unser Körper immer besser an die Kälte gewöhnen – und es fiel uns leichter, uns zu überwinden. Warum ist Kaltduschen so bedeutsam? Vor Jahrtausenden war der Mensch dafür bekannt, sich an die Natur anzupassen. So auch an die Kälte. Der Körper reagierte bei Kälte mit einer erhöhten Wärmeproduktion und einem beschleunigten Stoffwechsel. Doch als der Mensch mit der Erfindung des Feuers anfing, mit Hilfe dessen sich aufzuwärmen, machte er sich immer mehr davon abhängig. So entzog er sich der Kälte.

Welche Vorteile hat kaltes Duschen überhaupt?
1. Kreislauf in Schwung bringen: Wenn man am Morgen nur schwer in die Gänge kommt, sollte man unter die kalte Dusche springen. Das kalte Wasser erhöht die Durchblutung des Körpers.
2: Verbesserung der Gesundheit: Eine kalte Dusche am Morgen bringt deinen Kreislauf ordentlich in Schwung. Die kalt-warmen Reize verengen und weiten deine Blutgefäße, wodurch dein Immunsystem und Herz gestärkt wird. Außerdem belegen Untersuchungen, dass Muskelkater gelindert und die Regeneration nach dem Sport gefördert wird.
3: Antidepressive Wirkung: Eine Studie der Virginia Commonwealth University School of Medicine hat ergeben, dass eine kalte Dusche auch eine positive Wirkung auf Depressionen hat. Aufgrund der Kälte werden vermehrte elektrische Impulse zum Gehirn geschickt, was antidepressive Wirkungen erzielen kann.
4: Fettverbrennung wird beschleunigt: Laut zahlreicher Studien kann eine kalte Dusche sogar beim Abnehmen helfen. Der Mensch verfügt über braunes und weißes Fettgewebe. Braunes Fett ist das gute Fettgewebe, das Wärme erzeugt, wenn wir Kälte ausgesetzt sind. Weißes Fett hingegen wird gespeichert, wenn wir überschüssiges Nahrungsfett zu uns nehmen - dieses Fett ist für Übergewicht verantwortlich. Duschst du also kalt, wird das braune Fettgewebe aktiviert. Der Energieumsatz steigt und der Körper beginnt Kalorien zu verbrennen.

Nach einer Woche täglich kalt duschen, konnten wir jedoch noch keine der genannten Vorteile feststellen. Wahrscheinlich sollte man mehrere Wochen lang kalt duschen, um Veränderungen wahrnehmen zu können. Unser Fazit dazu ist, dass das Kaltduschen eine einfache und effektive Taktik ist, gesünder zu leben – wenn man das über einen längeren Zeitraum tut.

Ressort: Schülertexte

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