Russland führt seit einem Jahr seinen Feldzug gegen die Ukraine. Das Volk möchte davon am liebsten nichts wissen. Der staatlichen Propaganda gelingt es kaum, dafür Begeisterung zu wecken.
In einem ironischen Wiegenlied des Kabarettisten und Liedermachers Semjon Slepakow klagt die Mutter eines in der Ukraine gefallenen Kriegsfreiwilligen, dass ihr jüngster Sohn noch viel zu klein ist, um in die Schlacht zu ziehen: "Schlaf mein Kindchen, schlaf ein, nichts kann schöner als der Tod im Kampfe sein." Der russische Humor ist traurig und leise geworden. Und oft findet er nur noch in der Emigration statt.
Ein knappes Jahr nach dem Beginn der "Militärischen Spezialoperation" Wladimir Putins in der Ukraine herrscht in der russischen Gesellschaft seltsame Stille. Von Kaliningrad bis Komsomolsk am Amur bewegen sich die Menschen auf der Straße mit ...