Trinkwasser, Nahrungsmittel, Medikamente: Im überschwemmten Pakistan fehlt es den Menschen an allem. Viele wollen helfen – darunter auch die islamistische Organisation Jamaat-ud-Dawa, die unser Korrespondent Willi Germund begleitet hat.
Der spindeldürre Mann wieselt durch eine schmale Gasse des Dorfes Kalabagh in Richtung Flussufer. Der pechschwarze Vollbart des 31-jährigen Rabi teilt sich in der Brise. Per Handschlag begrüßt er ein paar Männer, die mit bloßen Oberkörpern im Schatten einiger Weiden hocken. Vor ihnen rauschen die lehmigen Wassermassen vorbei, die der Indus seit dem 27. Juli Richtung Süden trägt. Ein Fünftel des pakistanischen Territoriums hat die Flut überschwemmt.
Hinter den Männern türmen sich Ziegelsteine. Es sind die Reste der kleinen Häuser, in denen die Tagelöhner bis zur Überschwemmung am Rand des Dörfchens hausten – zermalmt zwischen dem steigendem Hochwasser des Flusses und dem Schlamm, der von den rotbraunen ...