Dann wählt man eben andere: Wenn sich Politiker nicht kümmern, nimmt das Volk die Dinge selbst in die Hand. Eine Geschichte aus zwei Orten, in denen die AfD boomt: Lawitz und Bautzen.
Der junge Kerl mit dem großen Tattoo am Oberarm ist außer sich. "Wir kennen doch die tunesischen Männer", ruft er. "Und die Mädchen in der Schule nebenan, einige sind zwölf, dann kriegen die ihre Brüste..." Er beendet seinen Satz nicht, aber alle wissen, was er meint. Dann eine Frau: "Wie kommen die Kinder sicher zum Bus und zur Schule? Wenn man so ein Ding so nah vor unsere Nase setzt, dann provoziert man doch ein Gewaltpotential." Dann ein alter Herr in ruhigem Ton: "Wir sind doch nur einfache Leute, wir haben Angst."
Hotel Residence in Bautzen, Ostsachsen, ein Hinterzimmer, ein Beamer strahlt die Polizeistatistik 2013 an die Wand. Man trifft sich zur "Sicherheitskonferenz", 25 Leute im Raum: Vertreter der Bürgerinitiative, die Polizei, der CDU-Landtagsabgeordnete. Es ist alles nicht so einfach. Das "Ding", das den Leuten an der Fabrikstraße ...