Kaiser Rudolf II. war ein trauriger Mensch. Sprichwörtlich war seine Leidenschaft für Kunst und Wissenschaft, aber seine Schätze auf dem Prager Hradschin verbarg der Menschenscheue; nur wenigen Auserwählten gewährte er Einblick.
Anders sein Onkel Ferdinand von Tirol, dessen Kunst- und Wunderkammer auf Schloss Ambras bei Innsbruck beinah musealen Maßstäben genügte. Für die Augen der breiten Öffentlichkeit waren seine musterhaft präsentierten Preziosen aber so wenig bestimmt wie die berühmte Gemäldekollektion des Erzherzogs Leopold Wilhelm, seines Zeichens Statthalter der südlichen Niederlande, Bischof und Feldherr im Dreißigjährigen Krieg.
Was alle ...