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Piloten der Nacht

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  • Sa, 26. Oktober 2013
    Neues für Kinder

     

Die Fledermaus gilt als unheimliches Tier – dabei muss man sich vor ihr gar nicht fürchten.

Nur die Vampirfledermaus ernährt sich vom Blut anderer Tiere. Foto: ddp
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Wenn es dunkel wird und die Menschen ins Bett gehen, beginnt für die Fledermaus ihr Tag. Denn diese Säugetiere sind nachtaktiv, am Tag schlafen sie, gerne im Wald, in Höhlen, aber auch in Häusernischen oder am Freiburger Münster. In der Nacht gehen sie dann auf Nahrungssuche und fliegen dazu bis zu 20 Kilometer weit.

In Deutschland leben 25 Fledermausarten, weltweit gibt es 900. Nur drei Arten ernähren sich vom Blut anderer Tiere, etwa von Rindern oder Pferden. Diese Arten aber gibt es nur im sehr weit entfernten Mittel- und Südamerika. Bei uns in Deutschland, wie auch in Europa, fressen die Fledermäuse ausschließlich Insekten, wie Schnaken oder Käfer. Für den Menschen sind die kleinen Tiere, die nicht größer als 50 Zentimeter werden, also vollkommen ungefährlich.

Aber dennoch haben viele Menschen vor ihnen Angst. Im Volksglauben hielt man sie lange Zeit für Vampire, die sich auch von menschlichem Blut ernähren. Das stimmt zwar nicht, aber es ist auch einfach zu erklären, weswegen die Menschen das früher geglaubt haben. Der Mensch schreibt Tieren gerne spezielle Eigenschaften zu: Eine Katze gilt als verschmust, ein Meerschweinchen als lieb und ein Löwe als sehr stark. Und über Fledermäuse haben die Menschen lange Zeit nicht viel gewusst. Ihnen war es unheimlich, dass Fledermäuse nur in der Nacht fliegen, wo man sie nur schwer sehen kann. Und man fragte sich, wie sie es schaffen, in der Dunkelheit umherfliegen zu können. Daher glaubte man, dass sie über magische Kräfte verfügen und sah in ihnen Verbündete von bösen Sagengestalten wie Hexen oder dem Teufel. Viele Bücher und auch Filme haben diesen Glauben weiter verbreitet.

Mittlerweile weiß man aber, wie Fledermäuse nachts trotz ihrer schlechten Augen unfallfrei unterwegs sein können: Die Tiere stoßen Ultraschallwellen aus, das sind ganz hohe Töne, die ein Mensch nicht hören kann. Diese Wellen treffen dann auf Objekte, zum Beispiel einen Baum oder eine Schnake. Dadurch werden die Wellen wieder zur Fledermaus zurückgeleitet und sie weiß, wie weit diese Objekte von ihr entfernt sind. Mit Magie hat das also nichts zu tun, Fledermäuse sind clevere Tiere, die sich beim Schlafen aneinander kuscheln.

Dem Freiburger Edmund Hensle liegen Fledermäuse sehr am Herzen, seit mehr als 40 Jahren kümmert er sich um ihren Schutz. Dazu ist der 68-Jährige viel in der Natur unterwegs und hält auch Vorträge in Grundschulen. Manchmal hat er auch eine Fledermaus dabei. Und ihn freut es immer sehr, dass die Kinder nach seinem Vortrag gar keine Angst mehr vor der Fledermaus haben: Denn sie ist klein und hat ein sehr weiches Fell. Und den Menschen lässt sie garantiert in Ruhe.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 26. Oktober 2013: PDF-Version herunterladen

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