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Originale im Glaskasten

  • Noemi Bernstein, Klasse 8, Freie Waldorfschule & Lörrach

  • Mo, 25. April 2016, 12:46 Uhr
    Schülertexte

     

Im Rahmen eines von der Kulturakademie der Stiftung Kinderland organisierten Schreibkurses besuchte ich das deutsche Literaturarchiv in Marbach. Wir schauten uns die Wechselausstellung "Der Wert des Originals" an und – wie der Name schon verrät – wurden dort Originale, Manuskripte, Notizen, Skizzen oder Gegenstände von bekannten deutschen Schriftstellern ausgestellt.

Eines der ganz bekannten Originale war die prunkvolle Erstausgabe von Michael Endes Buch "Die unendliche Geschichte". Diese lag, wie viele andere von Hand geschriebenen Originale, in einer Vitrine aus Glas. Einige Passagen waren nicht leserlich geschrieben, schließlich war das Manuskript ja ursprünglich nur für den Schreiber Michael Ende selbst gedacht.

Wir durften auch ein Blick nach unten ins Archiv werfen. Wenn man dort durch die Regalreihen läuft, sieht man die berühmten grünen Kästen, von denen es hier über 50 000 gibt, und die alle mit den schriftlichen Hinterlassenschaften mehr oder weniger bekannter Autoren gefüllt sind.

Ganz besonders stolz ist das Marburger Literaturarchiv auf einen Teil des umfangreichen Nachlasses von Friedrich Schiller, den es besitzt. Marbach war Schillers Geburtsort und kam darum in den Besitz vieler wichtiger Schriftstücke von ihm, aber auch von anderen Menschen, die über ihn geschrieben haben. Neben dem Weimarer Goethe- und Schiller-Archiv bewahrt das Deutsche Literaturarchiv die bedeutendsten Überlieferungen zu Schiller auf.

Nach Schiller ist auch der Park Schillerhöhe benannt, an dem das Marbacher Literaturarchiv liegt. Unter dieser Höhe befinden sich die riesigen Gewölbe des Archivs. Das Marchbacher Literaturarchiv ist ständig auf der Suche nach neuen wertvollen Stücken und besucht Auktionen, um dort mitsteigern zu können. Wenn sie dann neue Papiere bekommen, werden diese sorgfältig in Mappen verpackt und in Grüne Kästen einsortiert.

Auf unserer Frage, welches denn das allerteuerste Stück wäre, meinte die Person, die uns durch das Literaturarchiv führte, dass das wohl das Manuskript "Der Prozess" des deutschsprachigen Schriftstellers Franz Kafka sei. Das Literaturarchiv bekam das Manuskript bei einer Auktion, die 1988 im Londoner Auktionshaus Sotheby's stattfand. Bezahlt wurden damals 3,5 Millionen Deutsche Mark. Ganz schön viel.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 22. April 2016: PDF-Version herunterladen

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