Zischup-Schreibwettbewerb Herbst 2015

Niemand flieht ohne Grund

Julian Anders, Klasse 9d, Kepler-Gymnasium & Freiburg
Fr, 04. März 2016, 15:24 Uhr
Schreibwettbewerb Zischup

Julian Anders, Schüler der Klasse 9d des Freiburger Kepler-Gymnasiums, geht in seinem Artikel der Frage nach, warum Flüchtlinge es hierzulande so schwer haben. Seine Forderung: Kein Mensch sollte ausgeschlossen werden.

Die Flüchtlingskrise ist derzeit eines der Hauptgesprächsthemen in unserer Gesellschaft. Es wird täglich debattiert, ob, wo und wie die Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Obwohl alle Menschen das Recht auf ein Zuhause haben, gibt es dennoch Staaten, die sich Flüchtlingen gegenüber verschließen und kein Asyl geben. Deutschland ist ein freies Land. Jeder Bürger hat das Recht, seine Meinung zu sagen.

Als ich letztens aufgrund einer Demonstration gegen Pegida mit der Straßenbahn steckengeblieben bin, konnte ich viele Menschen beobachten, die draußen ihre Meinung äußerten. Das Motto der Demonstration war: "Niemand flieht ohne Grund". An mir zogen viele Menschen mit Bannern und Plakaten vorbei. Auch ein Bus mit großen Boxen auf dem Dach war dabei. Aus seinen Lautsprechern kam ein selbstgeschriebenes Lied zu dem Thema.
Jeder Flüchtling hat das Recht, friedlich aufgenommen zu werden. Und dafür haben die Leute auch gekämpft.

Dennoch erreichen uns immer wieder Nachrichten über angezündete Flüchtlingsheime. In Freiburg kam es bis jetzt, zum Glück, zu keinem Zwischenfall. Da kommt natürlich die Frage auf, warum zündet man willentlich diese Häuser an und bringt Erwachsene sowie Kinder in Lebensgefahr? Welcher Mensch zündet willentlich andere Menschen an? Welche Motivation hat er? Was hat ihn dazu gebracht, so einen Hass gegen Ausländer zu entwickeln? Wir leben in einer zivilisierten Welt, in der man niemanden wegen einer anderen Haut-, Haarfarbe oder seiner Religion verbrennen kann und doch gibt es Menschen, die das tun. Doch nur ein Bruchteil von den Menschen, die gegen Ausländer sind, gehen auch so aktiv gegen sie vor.

Doch so hilflosen Menschen wie diesen die sichere Zukunft zu verweigern und sie ins nächste Land zu schicken, ist unmenschlich. Welche Argumente gibt es für diese Vorgehensweise? Überfremdung? Zu wenig Geld? Alle sind diskussionswürdig. Doch haben sie wirklich genug Gewicht, um Flüchtlinge abzuweisen? Hinzu kommt, dass es auch viele Argumente für die Aufnahme gibt, wie zum Beispiel: das Kennenlernen und der Erhalt anderer Kulturen. Auch wichtig: Dass unsere Menschlichkeit nur durch die Zusammenarbeit und Hilfe anderer Menschen erhalten bleiben kann. Kein Mensch sollte ausgeschlossen werden.

Ressort: Schreibwettbewerb Zischup