Türkische Migranten gründen Privatschulen – weil sie den Schülern mehr bieten wollen als das öffentliche System / Von Michael Neubauer
Ein schwarzes Ledersofa lädt zum Einsinken ein, türkische Süßigkeiten liegen auf dem Tisch, an der Wand schlummert ein Flachbildschirm. Muammer Akin wirkt mit seinem blauen Hemd und rot gemusterter Krawatte in seinem schicken Büro wie ein Unternehmenschef. Doch der 39-Jährige träumt nicht von Absatzzahlen, sondern von einem Schulneubau. Akin hat türkische Wurzeln und einen deutschen Pass – und ist Schulleiter der Privatschule Bildungs- und Informationszentrum Landhaus (Bil) in Bad Cannstatt.
Draußen donnert ein Güterzug über den Viadukt, der hoch über der Schule entlangführt. Der schmale Mann mit dem dichten schwarzen Haar lässt sich davon nicht stören. ...