Erneut sind tausende Flüchtlinge in München eingetroffen. Die Stadt ist seiner Willkommenskultur treugeblieben, doch sie ist auch überfordert und weiß nicht mehr wohin mit all den Menschen.
Blitzschnell sortiert Anneliese Borgmeyer die Kleidungsstücke, die auf den 20 großen Wagen liegen, mit denen normalerweise Reisegepäck transportiert wird. T-Shirts und Hosen, Pullis und Schals. Jacken, Handtücher. Alles Spenden für Flüchtlinge. "Jeder wird gebraucht, wenn er helfen kann", sagt die adrett gekleidete und geschminkte ältere Dame, die im Bereich des nördlich am Münchner Hauptbahnhof angebauten Starnberger Flügelbahnhofes arbeitet.
An einem bayerischen Sonnensonntag würde man eine Frau wie sie eher im Englischen Garten oder bei einem Ausflug am Chiemsee vermuten. Doch Anneliese Borgmeyer ist zum Bahnhof gekommen und damit zum Epizentrum des Flüchtlingsdramas, das seit neun Tagen München, ...