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Mit Umweltschutz nicht viel am Hut

  • Sandra Hauser

  • Sa, 28. April 2001
    Zisch

     

Von grüne und grauen Tonnen: Geht's um solche Dinge wie Mülltrennung und Co. dann schauen viele Jugendliche lieber weg.

OFFENBURG. Die Umwelt und der Umweltschutz - immer ein Thema. Auch unter Jugendlichen? Das ist die Frage! Interessiert es uns Jugendliche überhaupt noch, was mit der Umwelt geschieht?

Nicht jeder Jugendliche mag die gleiche Musik oder vertritt die gleiche Meinung. So ist das auch mit dem Thema Umweltschutz. Manche legen sehr viel Wert darauf, manche wollen von Mülltrennung & Co. überhaupt nichts hören. Von solchen kommen dann oft die Kommentare "Öko-Tussi" oder sonstige "Nettigkeiten". Teens, die Strickklamotten und Birkenstockschuhe lieben, haben oft den Ruf eines "Öko-Fanatikers" unter den Jugendlichen. Dann heißt es sofort, wenn jemand einen gestrickten Pulli trägt: oh, mein Gott, was ist das den wieder für eine "Öko-Tante" oder ein "Öko-Onkel".

Dabei sind diese Jugendlichen meist nicht so schlimm wie ihr vorauseilender Ruf. Sie wollen eben nur, dass unsere Welt auch noch für die folgenden Generationen besteht. Was ist daran so schlimm?

Wenn man zum Beispiel in der Stadt ist und Leute beobachtet, sieht man häufig Menschen, die ihren Abfall achtlos, ohne mit der Wimper zu zucken, auf den Boden werfen. Da stellt man sich doch sofort die Frage, ob sie das zu Hause auch machen. Wenn ja, will ich solche Leute niemals besuchen. Das Bewusstsein der Jugendlichen für den Umweltschutz ist auch eine Frage der Erziehung. Denn unsere Eltern sind ja bekanntlich unsere Vorbilder. Wenn sie es uns nicht vormachen, wie sollen wir dann lernen, mit unserer Umwelt vernünftig umzugehen? Wie immer: die Erwachsenen tragen die Schuld am "Elend" der Jugendlichen. Hahaha!!! Doch mal im Ernst: Warum ist der Umweltschutz nicht mehr das große Thema, wie es vor 20 Jahren der Fall war? Das ist eine gute Frage! Das weiß nämlich keiner! Anscheinend gewöhnt man sich eben an alles.

Ein großes Problem ist wahrscheinlich auch, dass die meisten Jugendlichen denken, dass sie nichts zum Umweltschutz beitragen können, weil man alleine nichts erreicht. Ein Anfang wäre es aber schon, wenn alle den Müll richtig sortieren könnten und es auch tun würden. Viele wissen immer noch nicht, dass in die grüne Tonne ausschließlich Papier und Pappe gehört und nicht gebrauchte Taschentücher, die kommen nämlich in die graue Tonne. Es gibt eben auch Jugendliche, denen die Umwelt nichts wert ist. Solche wissen, wie man Müll trennt, wollen ihn aber nicht sortieren. Und so schmeißen sie eben alles in eine Tonne, egal ob Papier, Plastik oder Restmüll. Solche sagen dann auch immer auf die Frage, warum sie den Müll denn nicht trennen, dass das Sortieren von Müll sowieso nur Blödsinn ist und dass am Ende doch der ganze Müll wieder zusammen kommt.

Man muß ja nicht gleich einer Umweltschutzorganisation beitreten, aber man kann wenigstens ein bisschen zum Umweltschutz beitragen, das beginnt ja schon bei der richtigen Mülltrennung. Es ist wirklich nicht schwierig, das können sogar schon Kinder. Es würde schon ausreichen, wenn jeder ein bisschen zur Pflege und zum Schutz unserer Umwelt beitragen würde. Doch wenn niemand damit anfängt und wenn jeder glaubt, dass die anderen das schon schaffen, wird sich niemals etwas bessern. Wir Menschen brauchen eben immer erst den richtigen "Anstoß". Erst dann wollen wir etwas tun. Warum ist das nur so? Meine Folgerung aus dem Ganzen ist: die Umwelt sollte für uns alle ein Thema sein!

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 28. April 2001: PDF-Version herunterladen

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