Immer mehr Kliniken lassen ihre Röntgenbilder von Ärzten in Übersee beurteilen / Ein Trend mit Nebenwirkungen.
Es ist stockdunkel in dem winzigen, kaum einen Meter breiten Raum, als der Radiologe der Charité in sein Mikrophon spricht: "Frische Ischämie rechts frontal. Darüber hinaus vaskulär-ischämische Läsionen beidseits occipital." Kaum hat er den Hirninfarkt diagnostiziert, tauchen die Fachbegriffe als Text auf einem Monitor auf. Eine Spracherkennungssoftware macht es möglich. Keine fünf Minuten, dann ist der Befund zu den MRT-Bildern verfasst. Der Radiologe klickt die Bilder weg und öffnet das nächste Schwarz-Weiß-Bild eines Gehirns. Auch diesen Patienten hat er nie zu Gesicht bekommen.
Muss er auch nicht. Radiologie funktioniert sogar über Tausende Kilometer Entfernung, hat der ...